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Eure Eindrücke zu warhnehmbaren Veränderungen und/oder erkennbaren Strategien (Politik)

markus, Montag, 22.09.2025, 18:16 (vor 83 Tagen) @ majae

Es waren 2005 auch die Reallöhne deutlich schlechter, es gab deutlich weniger Jobs und mehr Arbeitslose.
Es gibt heute mehr Investitionen, modernere Technik, bessere Netze, digitale Fortschritte. Und für die, die in der Nahrungskette ganz unten stehen, ist mit dem Mindestlohn und der Grundrente eine wesentliche Verbesserung erzielt worden. Wer also wirklich wieder ins Jahr 2005 zurück möchte, hat den Arsch gewaltig offen.


Ich weiß nicht, ob der technische Fortschritt für so viel mehr Lebensqualität gesorgt hat. Ja, es ist nett nicht mehr aufs lineare Fernsehen angewiesen zu werden, dafür verschwendet man unzählige Stunden Lebenszeit damit, sich durch den Schrott von Netflix zu klicken. Ja, es ist nett Zugang zum Internet und damit dem globalen Wissen in meiner Hosentasche zu haben, dafür ist dieses Internet hauptsächlich von den größten Firmen der Welt kontrolliert, die uns in eine Dopaminsucht geschickt und unsere Aufmerksamkeitsspanne praktisch pulverisiert haben.

Mir ist das in Summe viel zu negativ dargestellt.

Auf Netflix gibt es qualitativ hervorragende Inhalte. Zudem wirst du nicht zum Konsum gezwungen. Und da frage ich: Ist es nicht im direkten Vergleich viel bekloppter, Sky, Dazn und Prime zu abonnieren, um sich dann BVB Spiele anzuschauen und sich oft sogar darüber aufzuregen?

Auf der anderen Seite steht durch den technischen Fortschritt die Bedrohung durch KI vor der Tür, welche das Potential hat, den Arbeitsmarkt massiv umzuwälzen und zu Massenarbeitslosigkeit führen kann.

Davon geht doch wirklich niemand aus. Wenn wir Glück haben, federn wir mit KI den Boomer Abgang etwas auf. Die Modelle zeigen doch eher, dass viele Arbeitsplätze nicht mehr besetzt werden können, sofern wir nicht massiv auf Zuwanderung setzen.

Höhere Reallöhne im Jetzt stehen ungewissen Zukunftsaussichten auf den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland gegenüber.

Die Aussichten sind aber deutlich besser als Anfang der 00er Jahre. Gerade für junge Leute. Es gibt weniger Schulabgänger als Ausbildungsplätze. Das war damals umgekehrt. Und das wird sich auch nicht ändern, da nun die Boomer den Arbeitsmarkt verlassen. Wenn ich das bei uns sehe: Wir bekommen kaum noch gute Azubis. Es gibt vielleicht noch fünf Bewerber, die dann häufig absagen (ja, die sagen ab, nicht umgekehrt) oder dich einfach ghosten. Früher hatte man 100 Bewerbungen. Und da sind sehr viele leer ausgegangen, die den Ausbildungsplatz gerne gehabt hätten.

Ich denke es bringt auch gar nicht viel, sich einzelne Punkte rauszusuchen. Die Lebensqualität eines Menschen bemisst sich nicht in der Netzabdeckung. Dafür ist ein Blick auf das Gesamtbild nötig, wo imho (existentielle) Sorgen eine große Gewichtung haben. Ich kann das nicht bewerten, 2005 war ich gerade mal volljährig, das lässt sich nicht vergleichen. Aber ich habe meine Zweifel daran, dass das Leben in Deutschland vor 20-30 Jahren schlechter war, als heute. Die Wahlergebnisse geben mir da recht.

Es war schlechter. Übrigens hat man 2005 die gleichen Stimmen gehört. Da war dann für viele 1985 alles besser.

Dass Nazis gewählt werden, hat was mit den Flüchtlingswellen zu tun. In vielen Menschen schlummert Rassismus. Die halten sich dann zurück, solange man nur wenige Ausländer sehen muss. Wenn sie aber da sind, hat Boomer Kalle schnell den Kaffee auf.


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