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Danke (Politik)

koom, Montag, 15.09.2025, 14:59 (vor 91 Tagen) @ stfn84

Ja, absolut. Das ist quasi wirklich nur ein Gesichter-Wahlkampf. Es werden ja auch kaum noch konkrete klare Aussagen zum Programm gemacht - und wenn doch, dann wirds kaum gehalten. Das ist dann die eigentliche Krux, dass es praktisch keine Konsequenz hat, wenn eine Partei/Regierung effektiv lügt. Fingerklapps und gut ists.

Ist dann auch klar, dass man dann nur sehr einfache Kernsätze als Programm hat, die dann auch nur gegen Minderheiten gehen, der Rest regelt dann schon der Ruf, Gesicht und Name.


Ich kann nicht beurteilen ob das früher deutlich anders lief und sich der Großteil der Gesellschaft intensiver mit den Inhalten statt den Personen auseinander gesetzt hätte.

Vermutung: Ich glaube nicht, dass der Mensch krass anders war. Aber die Wege, wie bestimmte Informationen zu ihm kommen und von ihm weg gehen sind dann doch anders. Dadurch bekommt man dann einen gewissen Eindruck.

Anders gesagt: Ich bezweifle, dass vor 30 Jahren jeder brav die Zeitung konsultiert und auf den Parteitag gegangen ist, um dort gehört zu werden und dann entsprechend wählen gegangen ist. Ich denke mal, die meisten sind eher einfach "familiär" geprägt, was so gewählt wurde. Und darüberhinaus hat man mal geschaut, was die groben Positionen der Parteien sind und deren Gesichter. Also bestenfalls rudimentär informiert. Das wird sich IMO heute auch nicht viel anders verhalten, nur das man eventuell eine stärkere Meinung GEGEN bestimmte Parteien entwickelt.

Ich meinte das eher in der Richtung, dass Du und ich vorgeben zu wissen, dass sich Wähler gar nicht so sehr mit den Inhalten auseinandersetzen würden, weil man sonst gar nicht erklären könnte warum manche die CDU/CSU, die AfD oder auch mal die SPD oder die Grünen wählen könnten. Ich habe individuelle Vermutungen was zu den jeweiligen Wählerwanderungen führen könnte. Aber es ist eben auch der aktuelle Zeitgeist, dass man das eben auch übergreifend raushaut.

Das ist richtig, das man da von sich auf andere schließt. Ich versuche das eigentlich zu vermeiden, aber Subjektivität kann man nie aussen vor lassen. Ich sehe mich selbst nicht mal als besonders toll informiert. Ich werde sicherlich auch eher durch die (eher links/grünen) Bubbles informiert und bekomme dabei schon ein gefärbtes Bild. Aber durch andere Medien kriegt man auch die Gegenseite ganz gut mit. Das ist IMO schon mehr als die meisten anderen - fairerweise schaue ich aber 0 TikTok, wo doch auch viel geschieht.

Ich nehme es so wahr, dass nicht mehr nur Expertentum gefragt ist, sondern wir uns alle in der Gesellschaft anmaßen die eigene Meinung als objektive Wahrheit zu verkaufen: "Ich weiß warum XYZ ABC gemacht hat". Da wird dann gerne mal überzogen, statt empathisch darauf einwirken zu wollen. Auch weil man manche Entwicklung nun schon seit über 10 Jahren sieht und keine Besserung feststellt.

Zweierlei: Von seiner eigenen Meinung überzeugt zu sein, finde ich schon mal ok. Wenn man aber dann unfähig ist, eine kritische Diskussion zu führen, ists halt doof. Ich bin da auch nicht frei von, ich versuche schon irgendwie auch den anderen zu verstehen. Aber gefühlt ist dann so eine Diskussion wie ein streiten um Religion: Da verhärten sich die Fronten sehr schnell und es wird unschön.

Das kannst du ja hier schon im Forum bei sowas wie Fußball betrachten. Bspw. Wenn es um den Spieler Brandt geht. Die Meinungen sind da auch schon oft arg derbe. Und da reden wir über einen Menschen mit Empfindungen, nicht über was "Anonymes" wie "Rentenpaket".

Wir sind ein soziales Wesen. Und wenn Jemand meint aus (subjektiv als legitim empfundenen) Gründen die AfD zu wählen, dann brauche ich ihm nicht sagen, dass er das nur macht weil er dumm ist oder weil er rechts ist oder es akzeptieren würde Nazis zur Macht zur verhelfen. Das wird uns nicht vereinen, es wird uns weiter spalten.

100% richtig. Man muss diese Gründe ernstnehmen. Egal, ob es bloße Protestwahl ist oder eine ganz konkrete Idee, warum die jetzt die 1. Wahl für einen sind. Aber jemanden als "blöd" zu bezeichnen in einer Diskussion wird den sicherlich nicht zum umkehren bewegen.


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