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Danke (Politik)

stfn84, Köln, Montag, 15.09.2025, 14:00 (vor 90 Tagen) @ koom

Ja, absolut. Das ist quasi wirklich nur ein Gesichter-Wahlkampf. Es werden ja auch kaum noch konkrete klare Aussagen zum Programm gemacht - und wenn doch, dann wirds kaum gehalten. Das ist dann die eigentliche Krux, dass es praktisch keine Konsequenz hat, wenn eine Partei/Regierung effektiv lügt. Fingerklapps und gut ists.

Ist dann auch klar, dass man dann nur sehr einfache Kernsätze als Programm hat, die dann auch nur gegen Minderheiten gehen, der Rest regelt dann schon der Ruf, Gesicht und Name.

Ich kann nicht beurteilen ob das früher deutlich anders lief und sich der Großteil der Gesellschaft intensiver mit den Inhalten statt den Personen auseinander gesetzt hätte.

Einerseits waren die Inhalte der Parteien bis in die 90er Jahre sicherlich deutlich abgegrenzter, ehe die CDU in die Mitte rückte um neue Wählerschaften zu gewinnen. Nun findet in vielerlei Themen eine Rückkehr zum Konservativen statt, auch weil die Wähler in diese Richtung zu driften scheinen.

Ja, natürlich. Beides. Einerseits eben, dass man CDU als die wahrnimmt, die dem Land viel Gutes verschafft haben (damals), andererseits, das sie seit 2 Jahrzehnten auch nichts geschissen bekommen haben. Es ist beides ein Stück wahr, aber auch nicht die einzige Wahrheit.

Die Krux ist - siehe oben - dass man sich kaum noch wirklich sauber objektiv mit den Handlungen der Regierung und Opposition auseinandersetzt.

Ich meinte das eher in der Richtung, dass Du und ich vorgeben zu wissen, dass sich Wähler gar nicht so sehr mit den Inhalten auseinandersetzen würden, weil man sonst gar nicht erklären könnte warum manche die CDU/CSU, die AfD oder auch mal die SPD oder die Grünen wählen könnten. Ich habe individuelle Vermutungen was zu den jeweiligen Wählerwanderungen führen könnte. Aber es ist eben auch der aktuelle Zeitgeist, dass man das eben auch übergreifend raushaut.

Die AfD Wähler machen das weil a, b oder c.
Die Wähler von XYZ sollten mal besser auf den Output gucken bevor sie die Stimme an eine Partei verschwenden die gar nicht deren Inhalte pusht... etc.

Ich nehme es so wahr, dass nicht mehr nur Expertentum gefragt ist, sondern wir uns alle in der Gesellschaft anmaßen die eigene Meinung als objektive Wahrheit zu verkaufen: "Ich weiß warum XYZ ABC gemacht hat". Da wird dann gerne mal überzogen, statt empathisch darauf einwirken zu wollen. Auch weil man manche Entwicklung nun schon seit über 10 Jahren sieht und keine Besserung feststellt.

"Manche Leute wollen die Welt einfach nur brennen sehen". Das ist sicherlich Teil des Antriebs. Die Welt schaut nicht gut aus, die "alten Führungen" kriegen es nicht hin - lass also andere mal ran. Ich mach keinen Hehl daraus, dass ich auch 1x AFD gewählt habe. Damals recht frisch als Lucke da führend war. Deren Euro-Gelaber fand ich auch ziemlich doof, Nazithemen gab es da noch nicht. Ich empfand sie mal als "Alternative". So ein bisserl als das, was die FDP lange als Marke führte: Wirtschaft stärken, dann gehts dem Rest auch gut, und dabei ruhig mal was Neues wagen. War fürn Arsch, schon damals. Kann mir aber vorstellen, dass immer noch Leute durchaus mal so denken.

Das glaube ich auch. Und auch wenn ich der Auffassung bin, dass man sich nicht über eine gewisse Ächtung beschweren kann wenn man die heutige AfD wählt, wird sie die Wählerschaft eben nicht zum Umdenken bewegen sondern mE eher das Gegenteil bewirken.
Wir sind ein soziales Wesen. Und wenn Jemand meint aus (subjektiv als legitim empfundenen) Gründen die AfD zu wählen, dann brauche ich ihm nicht sagen, dass er das nur macht weil er dumm ist oder weil er rechts ist oder es akzeptieren würde Nazis zur Macht zur verhelfen. Das wird uns nicht vereinen, es wird uns weiter spalten.


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