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Danke (Politik)

stfn84, Köln, Montag, 15.09.2025, 11:16 (vor 90 Tagen) @ koom

Das Problem ist "Framing". Bzw. was den jeweiligen Parteien/Seiten so angedichtet wird.

Da bin ich bei Dir.
Es ist enttäuschend, dass das Spiel aber eben auch gerne von den Parteien gespielt und damit intensiviert wird.

Das politische System hat es in den letzten Jahrzehnten ganz gut geschafft sich kontinuierlich selbst zu schaden. Wenn ich mir von SPD und CDU/CSU anhören darf, dass man ja nun Endlich Probleme lösen würde, obwohl beide in den letzten 20 Jahren jeweils 16 bzw. 17 Jahre in Regierungsverantwortung waren, dann führt das eben nicht zur Bildung von Vertrauen sondern steigert eher den Verdruss. Es sind immer die Anderen.

Es findet dann keine Wahl nach Inhalten (oder gar Taten!) statt, sondern vorwiegend nur nach Gesicht und dem, was man _meint_ wofür diese Parteien stehen. CDU/CSU kommt da irgendwie meist recht gut weg, weil sie nach wie vor stark mit dem Aufstieg im Lande verbunden werden. Allerdings auch ein Vorgang, der 20-30+ Jahre in der Vergangenheit liegt, seitdem gibt es im best case Erhaltung/Stagnation, im worst case wie momentan eine klare Rückentwicklung in jeder Hinsicht.

Ist das nicht Framing?
Wähler*innen wählen nicht zwingend nach Inhalten, sondern nach Gefühlen und Einschätzungen. Die sind mal fundiert und logisch, manchmal aber auch irrational weil man mit seiner Stimme etwas bewirken möchte, was gar nicht mit den Inhalten oder Taten der Parteien zu tun hat. Das meint aber nicht nur die AfD oder frühere Parteien (DVU, NDP) die man rein aus Protest gewählt hat.

Gesellschaftlich haben wir aber auch viel Schaden zu verantworten, weil man ein gutes Stück verlernt hat empathisch zu sein und respektvoll zu diskutieren.
Es ist für unsereins logisch, dass die AfD oftmals von Wählergruppen gewählt wird, die aufgrund der Inhalte die eigene Position verschlechtern würden. Vielleicht wissen das auch genügend AfD Wähler und wählen sie trotzdem. Sie müssen sich aber eben schnell anhören, dass das eine ganz blöde Idee ist.
Framing eben.

"Den Grünen" dichtet man dann Wokeness an, Natur über alles und was weiss ich. Wo deren Regierungsphase doch sehr von Realpolitik und Handeln geprägt war. Aber das wurde zerredet und schlechtgemacht, am Ende blieb dann nicht viel über.

Das ist sicherlich richtig. Gleichwohl wurden auch zahlreiche Fehler gemacht, seit Jahren aber auch in der Scholz-Regierung seitens der Grünen.

Es geht bei Allem und auch in der Politik darum die Dinge die man tut und plant auch entsprechend zu kommunizieren. Da sind die Grünen natürlich eher in einer Zwickmühle, weil sie natürlich auch von Gruppen wie Fridays4Future angesprochen werden und den Spagat zwischen dem notwendigen Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft bzgl. der Begegnung des Klimawandels zu begegnen und andererseits den Wählergruppen möglichst wenig Wandel aufdrücken. Wie bei vielem anderen auch schreien die Einen dann man müsse es alles aggressiver angehen, da es alternativlos sei nun endlich Klimafreundlich zu sein, und die Realos versuchen die Lautstärke vielleicht etwas zu verändern.

Unterm Strich: Ich denke, die Demokratie ist sehr krank. Und gesunden kann sie wohl erst nach nem Aufenthalt auf der Intensivstation. Ich fürchte wohl, es kommt dann einfach so, dass die Demokratie sich erstmal selbst abschafft (durch Wahl der AFD & Co.), um dann festzustellen, worauf es dabei ankam und wen man dafür wählen sollte. Werden halt mal wieder ein paar ausgesprochen dunkle Jahr.

Das fürchte ich auch.


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