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Münster???? (Politik)

markus, Sonntag, 14.09.2025, 21:59 (vor 91 Tagen) @ istar

In Münster, Stadt verliert die CDU stark (-25,8 Prozentpunkte) und erzielt 6,9 Prozent der gültigen Zweitstimmen.
Die Grünen erreichen 35,2 Prozent und gewinnen deutlich (+4,9 Prozentpunkte).
Die SPD erzielt 11,1 Prozent und verliert stark (-6,5 Prozentpunkte).
Die Linke gewinnt stark (+32,6 Prozentpunkte) und kommt auf 37,5 Prozent.
Die FDP erreicht 2,3 Prozent und verliert leicht (-2,3 Prozentpunkte).
Die Partei Volt erzielt 3,7 Prozent und gewinnt leicht (+1,1 Prozentpunkte).
Die AfD verliert leicht (-0,4 Prozentpunkte) und kommt auf 1,9 Prozent.


Was CDU nur 6,9%? Linke 37,5%? Im konservativen Münster?

Kann doch nur ein Fehler sein oder?

https://kwnrw25.wdr.de/public/ec/05515000.html?search=M%C3%BCnster,%20Stadt


Die Zahlen sind so vermutlich tatsächlich ein Fehler.
Allerdings war es ja traditionell immer so, dass die Union in den ländlichen Gebieten gewählt wurde und die SPD in den größeren Städten, bei den Arbeitern. In Dortmund kratzt Die Linke wohl auch an einem zweistelligen Ergebnis. Vielleich zeichnet sich hier ein Trend ab, dass Die Linke immer stärker diejenigen aus der Arbeiterschaft abgreift, die sich eher links orientieren. Da herrscht ja seit geraumer Zeit einfach ein riesiges Vakuum, niemand macht Politik für die arbeitende Mitte und Arbeiterschicht. Ob es dann Die Linke tun wird, who knows.


Die Linke ist doch allgemein wegen Reichinnek im Höhenflug. Die Dame hat Social Media verstanden und Millionen Tiktok Klicks.

https://www.tiktok.com/@heidireichinnek?lang=de-DE

Und ich habe es ja schon einmal gesagt: Die Politik kann – mit Ausnahme von absoluten Mindeststandards wie Mindestlohn, Mindesturlaub oder Höchstarbeitszeit – die Arbeitsbedingungen nicht verbessern. Das Grundgesetz legt diese Aufgabe in die Hände der Tarifparteien und verbietet staatliche Eingriffe. Es liegt also an den Arbeitnehmern selbst, ob sie solche Regelungen wollen (wie es die Metaller beispielhaft vormachen) oder ob sie so zufrieden sind, dass sie darauf verzichten und lieber individuell verhandeln (was etwa bei IT-Beschäftigten gut funktioniert).

Die Tarifautonomie ist auch absolut sinnvoll, da jede Gewerkschaft über lokale Strukturen verfügt und die Lage in den einzelnen Unternehmen wesentlich besser kennt, als es die Politik jemals könnte.

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Die SPD hat 69/70 die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall massiv durchgeboxt sowie das Arbeitsförderungsgesetz (direkte staatliche Interventionen in die Arbeitswelt, u.a. der Transfer von Arbeitskräften in andere Bereiche durch Umschulungen und berufliche Fortbildungen), die SPD hat 72 die Reform des Betriebsverfassungsgesetzes maßgeblich vorangetrieben (Zutrittsrechte für Gewerkschaften zu den Betrieben, enorme Ausweitung von Mitbestimmungsrechten), es sind durch die Arbeit der SPD in den Jahren 63-75 mehrmals verschiedenste Arbeitsschutzreformen umgesetzt worden und auch durch die "Konzentrierte Aktion" hat man direkten Einfluss auf Unstimmigkeiten in der sozialen Marktwirtschaft vorgenommen.
Ich würde aber auch von einer SPD viel mehr Verve beim Thema "Vermögens- und Chancenungleichheit", also fernab der direkten Arbeitsbedingungen wohl aber doch sehr wichtig für die Mitte und Arbeiterschaft, erwarten. Wobei, nein, ich erwart das mittlerweile nicht mehr.
Stellt sich nur die Frage, wer noch warum die SPD wählen sollte?


Bevor die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gesetzlich geregelt wurde, gab es massive Streiks der Metaller.
Zudem entsprechen deine Punkte genau den von mir erwähnten Mindeststandards. Die sind zwar wichtig, aber der Hauptgrund, warum alle morgens zur Arbeit gehen, ist das Gehalt. Und hier kann die Politik – mit Ausnahme des Mindestlohns – nicht eingreifen.

Die Vermögensungleichheit beginnt genau an diesem Punkt. Wer über Themen wie Vermögenssteuern spricht, verkennt völlig, dass er selbst nicht den Mut hatte, das Problem an der Wurzel anzupacken. Denn durch gute Tarifverträge wird von Anfang an dafür gesorgt, dass ein angemessener Anteil vom Kuchen direkt in den Taschen der Arbeitnehmer landet.


Es landet ein angemessener Teil in den Taschen der Arbeitnehmer. Das Problem ist das andere Ende mit hohen Mieten, Kosten für Kinderbetreung (Gelsenkirchen, niedrige Mieten,kostenlose Kitas komischerweise) Inflation etc.

Trotzdem ist die Zahl der PKWs in Privatbesitz noch nie so hoch gewesen. Beim Overtourism ist der Deutsche auch immer vorne dabei.

Selbst die Zahl der Hunde (und so eine Töle kann ganz schön teuer sein) ist auf Rekordniveau. Jedes Konzert einer angesagten Band ist ruckzuck ausverkauft und Fußball auch.

Passt alles irgendwie nicht zusammen.

Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Nachbarin beschwerte sich neulich über ihre Nebenkostennachzahlung, obwohl sie nur zehn Minuten am Tag duscht (was dummerweise bei normalem Duschkopf mehr ist als ein Vollbad). Gleichzeitig arbeitet sie aber nur in Teilzeit, weil sie sich um gleich zwei Tölen kümmern muss. Das ist dann eben die Altersarmut von morgen.


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