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Mein Vermutung Die Krise wird noch schlimmer (Politik)

istar, Samstag, 20.09.2025, 14:50 (vor 85 Tagen) @ Fonzie

Und wem nützt das Ganze? Genau der Partei-und da dürften sich die allermeisten hier im Forum einig sein-die sowieso von allem, was schlecht läuft in Deutschland, profitieren, ohne auch nur einen einzigen akzeptablen Lösungsvorschlag hat, nämlich die demokratiefeindliche AfD.


Ich gebe dir Recht, dass aktuell Rechtspopulisten (Ruhs würde ich persönlich da mit einschließen) von der ganzen Geschichte profitieren.

Die Frage ist, wovon konkret. Da wirst du sicher sagen: Vom Rauswurf und/oder der Art des Rauswurfs.

Die Art, also das ganze Drumherum sehe ich auch als extrem schwierig an. Letztendlich hätte man da klarer (und weniger politisiert) kommunizieren müssen, dass ein Vertrag nicht verlängert wird und eine konservative Moderatorin (Ruhs) in Teilen der Show durch eine andere (Koch) ersetzt wird. Das ist grundsätzlich mMn erst mal ein relativ normaler Vorgang bei den ÖR und gibt es auch bei anderen Formaten. Zusätzlich schwierig finde ich es, das mit handwerklichen Mängeln und Beschwerden der Reaktion zu begründen. Man kann das alles so hinkriegen, dass Ruhs das medial nicht so ausschlachten kann, zumal sie die Sendung ja in den BR-Ausgaben weiter moderieren kann, wenn ich das richtig verstanden habe.

Zwei wichtige Dinge fallen bei dir und den anderen Usern aus dem konservativen Spektrum aber meiner Meinung nach unter den Tisch:

1) Die Existenz einer Sendung, in der teilweise rechtspopulistische Themen reißerisch und emotionalisiert aufbereitet werden, hilft ebenfalls der AfD. Die Partei hat jahrelang davon profitiert, dass ihre Themen und Repräsentanten im Vergleich zu den Wahlergebnissen überrepräsentiert waren, weil es so eine Pseudo-Neutralität suggeriert. Inzwischen sind sie mit ihren Themen und Stimmenanteilen dann auch bei der Wichtigkeit angekommen, die ihre mediale Präsenz seit langem suggeriert hat. Und bevor das hier entgleist: Ja, das galt/gilt ebenfalls für Leute/Parteien aus dem linken Spektrum, allen voran Sahra Wagenknecht. Von daher teile ich diese These, dass man eine kritische Reflexion so einer Sendung nicht machen sollte weil das den Falschen hilft, für zumindest teilweise falsch.

2) Was den Rechten ebenfalls hilft, ist das Narrativ vom linksgrünversifften ÖR und linksradikaler Cancel Culture, in der Leute wie Ruhs marginalisiert werden. Und dieses Narrativ bedienen hier leider sehr viele, die ich nicht als rechtsextrem einschätzen würde.

Was man an diesem Thread leider wieder sehr schön sieht, ist dass solche Diskussionen (auf allen Seiten des politischen Spektrums!) nur noch von Lagerbildung, Positionen und Ansichten aus der eigenen Blase, Verachtung und Verächtlichmachung für den/die/das Andere geprägt sind. Positionen der Gegenseite werden größtenteils ins Extreme verkehrt, verzerrt oder verkürzt.

Und das ist für mich ein viel größeres Problem für unsere Gesellschaft, als der Austausch von Ruhs durch Koch oder dass Nuhr den Leuten noch seine pseudonachdenklichen Scherze über Wokeness und die Absurdität der modernen Gesellschaft erzählen kann. Wenn wir diesbezüglich nicht schleunigst einen Ausweg finden, haben wir hier bald Verhältnisse wie in den USA, die sich sicherlich keiner von uns wünscht.

Die Reportage über Migration (die anderen hab ich nicht gesehen) ist weder reißerisch noch rechtspopulistisch.
Die Emotionalisierung kommt durch den Vater, dessen Tochter ermordet worden ist.
Das ist nichts besonderes. In so gut wiejedem Bericht über Gewalt gegen andere Gruppen werden ebenfalls regelmäßig Opfer interviewt.
Es werden Probleme thematisiert, die durch Migration entstehen bzw. entstanden sind.
Der Film hätte genauso auf Spiegel TV laufen können und Reschke wär dazu nichts eingefallen.

Was den gesellschaftlichen Diskurs angeht hast du natürlich recht. Ein erster Schritt daraus zu kommen, wäre es, Probleme nicht zu negieren , sondern anzusprechen.

Sonst machts die KI. Ach nee, Quatsch, die AfD.


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