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Danke (Politik)

Garum, Bornum am Harz, Montag, 15.09.2025, 17:23 (vor 90 Tagen) @ markus

Natürlich merkt man, dass es an den Wohlstand geht, egal was die aktuelle Inflationsrate sagt.

Der Wocheneinkauf, der vor fünf Jahren beim Aldi 80 € gekostet hat, liegt jetzt bei 120 €. Die Miete für eine 100 qm Wohnung hat sich warm um 300 bis 400 € erhöht - und das ist noch moderat. Wenn man mit zwei Kindern in den Urlaub fliegen möchte, dann landet man bei 6.000 € aufwärts für 14 Tage - und da sprechen wir nicht über Pfahlbungalow auf den Seychellen. Und selbst wenn man nur Samstags und Sonntags Brötchen holt, wird einem ganz anders, wenn man hochrechnet, was man pro Jahr beim Bäcker lässt.

Da ist die Gehaltsebtwicklung in den letzten Jahren einfach nicht mitgekommen.


Insgesamt betrachtet stimmt das halt nicht. Es gab 2024 ein ordentliches Reallohnplus und in diesem Jahr kommen noch voraussichtlich noch einmal um die 2% hinzu. Wir liegen dann real wieder auf dem Höchststand von vor Corona.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Realloehne-Nettoverdienste/Tabellen/liste-reallohnindex.html#134650

Das ist die Gesamtbetrachtung. Natürlich gibt es immer Bereiche, die schlechter oder besser abschneiden. In den letzten Jahren haben übrigens vor allem niedrige Einkommensgruppen stärker profitiert.

Und wie unten schon beschrieben: Es ist nicht Sache der Politik, Löhne festzulegen. Das ist Aufgabe der Tarifpartner. Und da ist bei hohem Organisationsgrad mehr zu holen als in Unternehmen mit niedrigem. Da kann man dann aber nicht mit dem Finger auf die Politik zeigen, sondern muss sich selbst hinterfragen. Bin ich zufrieden und möchte ich so weitermachen? Oder, im Falle der Unzufriedenheit, sollte nicht die für die Branche zuständige Gewerkschaft einbezogen werden? Einige Berufsgruppen haben das nicht nötig. Die können individuell für sich selbst jährlich verhandeln. Viele können das aber nicht, da sitzt der Chef am längeren Hebel.

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Einige Branchen haben das Problem die können nicht mehr da liegt das nicht nur am Chef.
Ich hatte ja weiter ober schon geschrieben, in der Gastronomie ist das zum Teil ausgereizt.
Entweder nur noch Familienbetriebe oder mit Eigentum oder zur Lasten der Qualität.
Ich bin ein absoluter Befürworter für höhere Löhne in der Gastro, lassen sich da aber nicht so leicht erwirtschaften. Es werden wohl einige Betriebe dicht machen müssen, schon hast du wieder Leerstand.


Naja, das ist zum Beispiel eine Branche, in der das Verhältnis passt. Mehr ist dort einfach nicht herauszuholen. Wer dennoch mehr Geld verdienen möchte, muss sich eben umorientieren.

Es gibt aber genügend Unternehmen in anderen Branchen, die hohe Renditen einfahren und bei denen durchaus höhere Löhne möglich wären. Viele weigern sich jedoch, Tariflöhne zu zahlen, weil sie genau wissen, dass ihre Mitarbeiter ohnehin nicht den Hintern hochbekommen, um sich zusammenzuschließen. Stattdessen wird das eigene Unvermögen auf die Politik geschoben, während der Firmenchef lachend in seiner Villa sitzt und weiter Vermögen anhäuft.

Gerade die Millennials haben es in dieser Hinsicht ordentlich vermasselt: Zum Berufseinstieg lieber den einen Prozent Mitgliedsbeitrag sparen und sich auf den Erfolgen der Vorgänger ausruhen, was nur begrenzt erfolgreich war. Die Unternehmen haben das natürlich bemerkt, mit der Folge, dass die Tarifbindung nach und nach zurückgeht.

Den Firmenbossen kann man das nicht verübeln. Die haben das Ziel, eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Und wenn sich unten an der Basis nichts tut, kann man es ihnen nicht einmal verübeln, dass sie denken, die Leute seien doch glücklich. Man hat einfach total verlernt, dass gewisse Dinge auch eingefordert werden müssen und bestimmte Rechte wahrzunehmen.

Im großen und ganzen bin ich da bei dir. War zur Beginn meines Berufsleben in der NGG noch als Konditor Azubi. War nicht einfach weil zu viele Kleinbetriebe.


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