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Eure Eindrücke zu warhnehmbaren Veränderungen und/oder erkennbaren Strategien (Politik)

Fonzie, Münster, Samstag, 20.09.2025, 15:46 (vor 85 Tagen) @ markus

Ja, weil die Rahmenbedingungen schlechter sind als im Ausland. Wollen wir sie verbessern, damit mehr in Deutschland investiert wird, dann aber mit der Konsequent, dass Superreiche ihr Vermögen mit zusätzlicher Rendite aus Deutschland ausbauen? Oder wollen wir die Bedingungen weiter verschlechtern (dann unbedingt permanent mit Dingen wie Erbschafts- und Vermögenssteuer drohen)?

Weltweit wachsen die Vermögen der reichsten Menschen prozentual um ein Vielfaches schneller, als das der Menschen weiter unten in der Vermögenspyramide. Das gilt auch für Deutschland. Das ist doch mit der angesprochenen Entkopplung gemeint.

Im Grunde argumentierst du ja mit trickle-down-economics: Wenn es den reichen Menschen gut geht, geht es den Unternehmen gut und dann landet das bei den Arbeitnehmern. Nur leider passiert das eben nicht mehr. Das vermehrte Geld bleibt im Kapitalmarkt, der sich schon längst von irgendwelchen Gewinnprognosen entkoppelt hat und vermehrt sich. Die Arbeiter sind dann eher ein notwendiges Übel, an dem man so gut es geht spart.

Das ist beides untrennbar miteinander verbunden. Und das ist auch das Dilemma der Regierung. Die Union will die Bedingungen für Unternehmer verbessern (Senkung von Steuern für Unternehmen), die SPD will eher in die andere Richtung (Erbschaftssteuer und höhere Mindestlöhne).

Du argumentierst ja immer mit Investition in Unternehmen und Innovation. Das steht in meiner Wahrnehmung einer höheren Erbschaftssteuer mit weniger Ausnahmeregelungen oder auch einer höheren Kapitalertragssteuer nicht entgegen. Wenn man Innovation und Investitionen steigern will, könnte man das dann ja an anderen Stellen über Subventionen oder steuerliche Vorteile bei Investitionen regeln. Man könnte über eine Erhöhung der Erbschaftssteuer auch die Lohnsteuer senken, so dass Arbeitskraft günstiger wird. Es gibt letztlich tausend Möglichkeiten, das unter einen Hut zu bringen.

Über Mindestlöhne kann man dann vielleicht streiten. Aber de facto werden Arbeitslose und Mindestlohnempfänger in unserer Gesellschaft immer weiter abgehängt und da ist es nun mal auch Aufgabe des Staates, sich des Problems anzunehmen.


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