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Umgang mit den Wahlergebnissen der fckafd (Politik)

markus, Mittwoch, 17.09.2025, 07:18 (vor 88 Tagen) @ Schoeneschooh

Ja NATÜRLICH kannst du jeden verstehen, das kann ich auch. Ich würde ja auch rausgehen, wenn ich könnte. Und auch ich zahle neben meinen Rentenbeitrag noch Steuern, die zweckentfremdet werden. Aber faktisch sitzen wir da alle zusammen in dem Boot und man muss halt den Boomern (sorry jetzt etwas polemisch: insbesondere denen mit den größeren Renten, abbezahltem Reihenhaus, Ferienwohnung in Holland und ggf. noch betrieblichen Altersvorsorgen —> davon kenne ich eine Menge) die Rente reduzieren und gleichzeitig auf der Einnahmenseite was ändern. Wie zur Hölle soll es sonst funktionieren?

Und ich bin ja bereit meinen Beitrag zu leisten durch höhere Rentenbeiträge. Aber wenn dann bestimmte, privilegierte Gruppen sich aus der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung schleichen können, dann finde ich das halt nicht ok!

Wenn es ein wirklich gesamtgesellschaftliches System wäre, könnte ich das nachvollziehen. Aber Ärzte, Anwälte, Bauern und Selbstständige sind nicht Teil dieses Systems und werden später auch keine Rente daraus beziehen. Warum sollten sie dann für uns beide einzahlen? Man müsste diesen Gruppen auch entsprechende Ansprüche einräumen. Das wäre jedoch keine echte Reform: Kurzfristig gäbe es zwar mehr Einzahler, langfristig aber auch mehr Empfänger, die von der arbeitenden Bevölkerung mitfinanziert werden müssten. Zwar sind es dann nicht mehr die geburtenstarken Jahrgänge, doch die steigende Lebenserwartung verschärft das Problem ebenfalls. Hinzu kommt, dass wir die Wirtschaftsleistung ohne massive Zuwanderung schrittweise herunterfahren müssten. Das Hauptproblem bleibt also bestehen.

Die Boomer stärker zur Kasse zu bitten, wäre die ehrlichere Lösung. Schließlich können wir nichts dafür, dass sie die Reformen jahrzehntelang verschleppt haben. Zeit genug wäre da gewesen. Viele Boomer verfügen zudem über beträchtliche Betriebsrentenansprüche und haben in den 80er/90er die Basis gesetzt für gute Tarifverträge. Tarifverträge auszuhandeln, konnten sie eben.

Die nachfolgenden Generationen hingegen tragen Mitschuld: Sie fordern zwar mehr, sind aber kaum noch bereit, für ihre Rechte zu kämpfen. Stattdessen beklagen sie sich: „Oh, ich verdiene zu wenig Geld.“ – Ja, weil wir einfach blöd sind, unsere Rechte wahrzunehmen und keine starken Tarifverträge mehr hinkriegen. Obstkorb und ne tolle Unternehmenskultur genügen uns schon.

Die Boomer haben sich als grandiose Selbstoptimierer erwiesen. Nun erwarten sie, dass die jüngeren Generationen die Zeche zahlen. „Nach mir die Sintflut.“ Eigentlich müssten sie selbst die Konsequenzen tragen, weil sie das Rentensystem nicht reformiert haben. Doch am Ende werden wir es wieder klaglos hinnehmen – und schlichtweg höhere Beiträge zahlen.


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