schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Münster???? (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Sonntag, 14.09.2025, 21:50 (vor 91 Tagen) @ markus


Die Apathie der Deutschen ist natürlich auch ein Faktor. Auf der anderen Seite hauen sich die Franzosen regelmäßig in überfüllten französischen Großstädten die Köpfe ein, meist aufgrund genau dieser Themen. Lohn, Arbeitszeit, Rente. Trotzdem ändert sich nichts und die "SPD Frankreichs" ist tot.
Darüber hinaus verändert sich die Welt, die Gesellschaft und die Arbeitswelt stetig. Und seit ~15 Jahren mit zunehmender Geschwindigkeit. Was früher mal sinnvollerweise als "Mindeststandard" gegolten hat, muss heute nicht mehr ausreichend sein. Oder besser gesagt, wird mit Sicherheit nicht mehr zeitgemäß und ausreichend sein.


Es geht doch vielmehr in die entgegengesetzte Richtung: An solchen Mindeststandards wird derzeit gerüttelt (Höchstarbeitszeit ausweiten, Entgeltfortzahlung auf unter 100 % drücken, um die AU-Zeiten zu reduzieren, Bürgergeld kürzen, Leistungen der Krankenkassen einschränken) – einfach, weil wir uns das alles nicht mehr leisten können oder nicht mehr leisten wollen.

Klar können wir uns das weiterhin leisten. Die Bilanz der BRD hat sich in ihrer Größenordnung nicht fundamental verändert. Oder um es mit den Worten meines alten VWL-Lehrers zu sagen: "Das Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anderes". Wohin es gewandert ist, lässt sich an der steigenden Ungleichheit in den letzten 20 Jahren erahnen.

Die Vermögensungleichheit beginnt genau an diesem Punkt. Wer über Themen wie Vermögenssteuern spricht, verkennt völlig, dass er selbst nicht den Mut hatte, das Problem an der Wurzel anzupacken. Denn durch gute Tarifverträge wird von Anfang an dafür gesorgt, dass ein angemessener Anteil vom Kuchen direkt in den Taschen der Arbeitnehmer landet.


Ich persönlich müsste so rein aus ökonomischer Sicht betrachtet wohl FDP wählen. Was nützt mir das schöne Geld am Ende aber, wenn die Gesellschaft kollabiert?
Dass der heutige Arbeiter, dessen Frau (oder andersrum) auch Vollzeit arbeiten um zu überleben und parallel noch der Hausstand und die Kinder "abgefrühstückt" werden muss, keine Energie mehr hat, für die IGM zu demonstrieren oder sich dort einzubringen, kann ich aber durchaus nachvollziehen. Sofern der Job überhaupt gewerkschaftlich organisiert ist.

[/b]

Das muss man sich halt selbst erarbeiten: Über Haustarifverträge können auch in einzelnen Betrieben gute Bedingungen durchgesetzt werden.

Das sind auch alles nur Ausreden. Den Mitgliedsantrag unterzeichnen oder kurz online beitreten ist kein großer Aufwand. Streiks finden während der Arbeitszeit statt. Auch hier kein zusätzlicher Aufwand. Zumal die allermeisten Tarifverträge ohne Streiks zustande kommen. Es genügen meistens eine ausreichende Zahl an Mitgliedern, um den Chef in die Knie zu zwingen. Die Leute wollen es einfach nicht. Vielleicht fehlen auch Informationen. Die lassen sich aber im Zeitalter des Internets ziemlich leicht selbst finden. Wenn man denn wollte. Es geht den Leuten noch viel zu gut. Du kannst also ruhigen Gewissens FDP wählen. Du wirst es für andere ohnehin nicht regeln können.

Ich bin ja ohnehin Monarchist. ;-)


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1513723 Einträge in 16259 Threads, 14349 registrierte Benutzer Forumszeit: 14.12.2025, 13:27
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln