schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Finanzministerium sperrt nahezu kompletten Haushalt 2023 (Politik)

markus, Mittwoch, 22.11.2023, 17:16 (vor 753 Tagen) @ Sascha

Trotzdem glauben sie an den Erfolg und hielten die Zinserhöhung auf 4,5% für notwendig. Ansonsten wäre es ja völlig fahrlässig die Konjunktur einfach ohne jeglichen Nutzen zu drosseln.


Selbst die EZB bestreitet doch gar nicht, dass es wirtschaftlich eine problematische Zeit ist. Aktuell sagt der Vizepräsident Luis de Guindos:

"Die schwachen Wirtschaftsaussichten und die Folgen der hohen Inflation belasten die Fähigkeit von Menschen, Unternehmen und Regierungen, ihre Schulden zu bedienen"

Und natürlich glauben sie an den Erfolg. Aber es ändert nichts daran, dass eine Nachfrage, die man drosseln muss, nicht das wirkliche Problem ist. Zudem muss man wirklich die Frage stellen, in wie weit die Maßnahmen der EZB überhaupt die Inflation beeinflusst haben. Die Inflation war zum größten Teil einem massiven Wegbrechen des Angebots geschuldet. Allen voran im Energiebereich. Aber zum Beispiel auch beim Stahl haben die Sanktionen die Preise massiv befeuert. Gepaart auch mit deutlichen Gewinnmitnahmen einiger Konzerne.

Mit Normilisierung der Lieferketten und alternativen Beschaffungsquellen hat sich allerdings die Angebotsseite selber wieder normalisiert und die Preise wären so, oder so auch ohne die EZB wieder gesunken.

Aber nicht so schnell. Zudem sinken die Preise nicht. Sie steigen nur nicht mehr ganz so rasant weiter, aber sie steigen weiter. Selbst wenn im nächsten Jahr die Inflation wieder bei 2% liegen würde, sinken ja nicht die Preise. Das bedeutet lediglich, dass sie vom heutigen hohen Niveau aus gesehen noch einmal um 2% ansteigen. Jedenfalls wenn man den gesamten Warenkorb betrachtet.

Man sieht das im übrigen ganz gut im Vergleich mit den USA. Die sind uns zeitlich knapp vier Monate voraus. Und - o Wunder - war halt auch die FED um vier Monate schneller als die EZB.

Wenn das Angebot aufgrund externer Einflüsse knapper wird, bleiben letztendlich auch nur zwei Möglichkeiten übrig. Entweder drücke ich Nachfrageseite ebenfalls entsprechend mit nach unten, um damit die Preisstabilität zu gewährleisten (und das sollen ja die Zinserhöhungen bewirken). Oder aber ich lasse eine unverändert hohe Nachfrage ungebremst auf das kleinere Angebot prallen. Dann steigen die Preise.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1513723 Einträge in 16259 Threads, 14349 registrierte Benutzer Forumszeit: 14.12.2025, 10:04
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln