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Finanzministerium sperrt nahezu kompletten Haushalt 2023 (Politik)

markus, Dienstag, 21.11.2023, 17:21 (vor 754 Tagen) @ Timo_89

Woher kommen denn die 25%? Meines Wissens gibt es keine Erhöhungen über der Inflationsrate hinaus und gab es auch nie.

Die Regelbedarfsstufe 1 wird zum 01.01.2024 von 502 € auf 563 € erhöht. Das ist eine Erhöhung um 12 %, keine 25 %.

Ich meinte die letzten zwei Jahre 25%, weil es da eine erhebliche Veränderung in der Erhöhung gab, siehe Link:

2022: 449€ (+01%)
2023: 502€ (+12%)
2024: 563€ (+12%)

Statista

Ja, ich weiß, waren Hochinflationsjahre. Aber viele Bürger der arbeitenden Bevölkerung liegen eben weit unter 25% und das ist das Fehlsignal.

Aber auch das ist doch relativ einfach und unaufgeregt zu erklären. Das eine ist das Existenzminimum. Das muss zwingend an die Inflation gekoppelt sein, um dieses Minimum halten zu können. Das andere ist die Lohnentwicklung. Da gibt es keinen an die Inflation gekoppelten Mechanismus. Da ist es aufgrund der Tarifautonomie Aufgabe der Tarifpartner, die Löhne zu verhandeln und im Idealfall ist der Abschluss höher als die Inflation. Klappt aber meist nur bei niedriger Inflation, darum muss die Inflation so schnell wie möglich wieder runter.

Da gilt ein ganz anderes Prinzip. Je höher der Organisationsgrad ist, desto mehr Druck kann ausgeübt werden (notfalls über einen Streik). Das funktioniert in gut organisierten Branchen auch ganz gut. In schlecht organisierten Branchen sind die Abschlüsse dann halt schlechter oder es gibt gar nichts. Da muss sich dann jeder selbst an die eigene Nase fassen und sich fragen, ob denn irgendwann in der Vergangenheit einmal der Mitgliedsantrag unterschrieben worden ist. Wenn nein: Selbst schuld.

Was nicht passieren wird ist, dass der Gesetzgeber sich bei den Löhnen einmischt. Das darf er gar nicht, dafür gibt es Tarifpartner. Wir leben schließlich nicht in einer Planwirtschaft. Und dass der Mindestlohn an die allgemeine Lohnentwicklung gekoppelt ist, ist ebenfalls sehr vernünftig. Denn im Normalfall gibt es einen Reallohnzuwachs. Das ist nur jetzt gerade bei hoher Inflation ausnahmsweise vorübergehend anders. Nun stellen wir uns einmal vor, der Mindestlohn wäre an die Inflation gekoppelt. Dann würde der Abstand zum Medianeinkommen immer größer werden. Und in Zeiten hoher Inflation (wo sich der Effekt umgekehrt) hätten die umsatzschwachen Branchen ein großes Problem, weil sie sich das vielleicht gar nicht leisten könnten.


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