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Schon wieder (Politik)

koom, Mittwoch, 26.02.2025, 10:17 (vor 291 Tagen) @ Cthulhu

Genau den Punkt kann ich zwar nachvollziehen, halte ihn aber für falsch und gefährlich und das auch aus einem einfachen Grund: die AFD schafft es jetzt schon, die Richtung des politischen Diskurses zu bestimmen und ich glaube, das kann ganz böse schief gehen, gerade wenn man bedenkt, wie hörig die Anhänger der AFD ihrer Partei gegenüber sind.

Ja, deswegen hab ichs auch als "Wunder" bezeichnet. Die AFD spielt dieses Spiel schon länger, ist da besser aufgestellt, hat quasi Heimvorteil. Bei der CSU blättern sie momentan noch interessiert und öffentlich im Republikaner-Buch, wie die das so gemacht haben und goutieren das, aber so wirklich sind sie da noch nicht dran.

Das sehe ich gar nicht als gesetzt. Bei allen Problemen, die es in Deutschland gibt, neben dem allgemeinen Erfolg der Regierung hängt auch viel daran, wie sehr die nächste Regierung es schafft, die Wahrnehmung des Status quo in realistischere Bahnen zu lenken.
So schlecht, wie die AFD und ihre Anhänger behaupten, geht es unserem Land nämlich einfach nicht, neben guten Ergebnissen brauchen wir auch gute Stimmung im Land.

Dieser letzte Satz ist sehr wahr. Aber gefühlt hat man den Eindruck, als ob wir mal Dritte-Länder-Status haben werden. Wir sind in der Top 5 der reichsten Nationen. Die Krux ist nur, dass wir es nicht geschissen kriegen, diese PS auch mal sinnvoll auf den Boden zu kriegen. Infrastruktur ist halt nicht mal Mittelfeld. Und keine Regierung der letzten Jahrzehnte hat da was gemacht.

Das Problem ist aber auch, dass die entscheidenden Medien nicht interessiert sind, hier ein schönes Bild zu malen. Sondern immer nur "DAS IST SCHLIMM", "HIER SIND WIR FURCHTBAR" und so weiter. Weil sich dramatische Schlagzeilen und Geätze halt einfach verkauft. Günter Netzer oder selbst Sammer werden im Fußball ja auch immer noch hochgeschätzt, obwohl ihre fachliche Arbeit nur aus Rumätzen, Draufhauen und Hinterherbesserwissen besteht.

Das kriegt man auch nicht geändert, wir sind auch konditioniert darauf, dass wir auf alles spucken oder draufhauen.

Natürlich sind wir in einer gefährlichen politischen Gemengelage, für Europa definitiv in der gefährlichsten nach dem zweiten Weltkrieg, aber es ist nicht so, als wäre es vorgegeben, dass radikale Kräfte jetzt das Ruder übernehmen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Vermutung von Axel Reitz zutreffen könnte, der eine weitere Radikalisierung der AFD erwartet, aber dadurch auch eine Schwächung.
Möglicherweise rücken auch CDU und AFD ein wenig nach rechts, nur das die AFD dann möglicherweise auch dann doch irgendwann zu weit gehen könnte.

Rechtsextremismus und selbst Nazi-Jargon sind weitgehend wieder normalisiert. Ein bisserl wird sich vereinzelt empört, aber es geschieht jetzt so oft, so regelmässig, dass die Rügen derselben dann lächerlich wirken. Ohne Konsequenz.

Die AFD könnte sich in der Tat selbst ein Bein stellen. Aber das sehe ich nicht kommen. Die sind ziemlich felsenfest in ihrer Masche unterwegs und haben das auch in dem Wahlkampf ziemlich durchgezogen ohne Scham. Da kann eigentlich nur was schiefgehen, wenn Höcke mal koplett hohldrehen sollte, aber auch das sehe ich nicht kommen.

Mir fehlt da Optimismus.


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