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Mit Mythen aufgeräumt (Politik)

Pfostentreffer, Montag, 24.02.2025, 09:06 (vor 293 Tagen) @ Eibaueristmeinfreund

1. hohe Wahlbeteiligung mindert rechtsextreme Wahlerfolge

war schon vorher widerlegt. Gerade in der aktuellen Phase des (in der westlichen Welt, wenn man sie noch so nennen kann) populären Rechtsextremismus / Ultralibertarismus sind es vor allem die Rechtsextremisten, die Nicht-Wähler aktivieren, da ja (auch bei uns nochmal extra in den Wochen vor der Wahl dank Friedrich)

2. das oft medial gezeichnete Bild „der Jugend“ spiegelt das Wahlergebnis bei Erst-und Jungwählern nicht wider

Auch das ist bereits widerlegt, von Soziologen klar erwartet worden und hat sich bereits in den Daten der letzten Wahlen abgezeichnet. Gerade bei den Erstwählern ist das auch total logisch. Die Jugend wird von den Vorgängergenerationen geprägt, nicht im Sinne das sie alles genauso macht, sondern das sie in deren Welt aufwächst. Und es gibt Gegenden in unserem Land, wo die Kiddies fast ausschliesslich unter identitären / Nazi Narrativen aufwachsen.

Die Welt in den maximal 10 Jahren, in denen Erstwähler ein politisches Bewusstsein haben, ist maximal von der AfD und deren Narrativen geprägt (überall, nicht nur in den angesprochenen Gebieten), die Jugend wird zudem sehr gut von ihnen erreicht (Diskussionen um Tik Tok etc.), persönliche Diskussionen sind deutlich weniger geworden. Wir alten denken zurück im Sinne von vor 10 oder 20 Jahren, da war noch alles toll. Die Jungen nicht. sie kennen nur die letzten 10 Jahre.

Zudem haben auch weder sie noch ihre Eltern grossen Einfluss auf die Politik. Kinder dürfen nicht wählen, Eltern mit nicht erwachsenen Kindern sind keine relevante Wählergruppe wie bspw. noch die Boomer selber in den 90 ern mit ihren Kindern waren. Jetzt sind die Hälfte der Wähler über 60.


Wer jetzt 20 ist, kennte keine politische Landschaft mehr ohne die Afd. In der Altersgruppe ist sie komplett normalisiert (darf sich auch gerne jeder 3x durchlesen den Satz um sich klar zu machen, was das für die Zukunft bedeutet). Und das wird nicht besser in den nächsten Jahren es sei denn, man schafft es, den Fokus von der Migration zu nehmen. Mit einem Kanzler Merz und Ministern wie Dobrindt und Spahn fast undenkbar, sie werden das Thema vermutlich häufig bespielen, da sie ja auch überhaupt keinen Willen besitzen irgendwas positiv zu verändern, geschweige denn die Kompetenzen. Benötigen also eine Menge Stoff zum ablenken. Vor allem, wenn Dobrindt wirklich Innenminister wird.

3. bei den Boomern werden mit deutlicher Mehrheit Parteien der demokratischen Mitte gewählt

Das stimmt. Man sieht, dass es vor allem zu Beginn die Alten waren, die AfD gewählt haben, dass ist nun nicht mehr so. Am wenigsten Afd wurde in der Wählergruppe ab 70 gewählt wenn ich es gestern richtig gesehen habe. Dort ist es aber nicht weniger geworden. Sondern in allen anderen mehr.

Im Prinzip haben wir gescholtenen Boomer ein stärkeres Ergebnis der Ränder verhindert .

Nur auf den ersten Blick. Nicht auf den zweiten. Da sind die Führungspositionen der Nazis, Nazi Presse ala Springer und Nazi Unterstützer geprägt von Boomern. Die prägenden Figuren der aktuellen Nazibewegung sind grösstenteils Boomer.

Ist allerdings auch eine rein identitäre Diskussion und dementsprechend wenig zielführend. Über die Folgen von Corona und das nicht vorkommen von jungen Menschen in der heutigen. öffentlichen Politikdiskussion (ausser als Täter oder Störer) könnte man in dem Zusammenhang auch mal sprechen so wie über die nicht mehr vorhandene Infrastruktur für die Generation.

Wahrscheinlich ist aber, dass auch das Thema in der öffentlichen Diskussion wieder nur Richtung Migration gelenkt wird, wie alle anderen auch.


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