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Wie vereint sind wir eigentlich? (Politik)

bobschulz, MS, Dienstag, 25.02.2025, 09:30 (vor 292 Tagen) @ Phil

Also ich in 1977 geboren und hatte einen hochrangig für die CDU aktiven Opa. Und habe daher von kleinauf miterlebt, wie noch in den 80iger und 90iger Jahren da die Gräben relativ tief waren zwischen SPD und Union. Geschweige gegenüber den Grünen.

Die Gesellschaft war da noch viel deutlicher "aufgteilt" und eigentlich löste sich das erst so langsam Ende der 90iger auf.

Ansonsten kann man ja aber schon festhalten, dass es ein "Problem" ist, wenn größere Teile Deutschlands (5 Bundesländer ja immerhin) im Grunde vollkommen anders wählen, als dann die Regireung in Berlin sich zusammensetzt. Das war 2021 ja auch schon so. Die Regierungskoalitionen können im Osten dann ja oftmals nur noch mit dem Fernglas ihre Mehrheiten sehen, weil der Rest des Landes einfach qua Masse andere Zusammensetzungen wählen. Was halt logisch ist bzw. in der Natur der Sache liegt und z.B. mit Blick auf Bayern ja auch imemr schon so war, so bald die Union nicht Teil der Bundesregierung war.

Oder man denke an Helmut Kohl, der 1976 fast 49 % der agebebenen Stimmen erhielt und dennoch nicht Kanzler wurde. Und seine Wählerschaft damit auch in der "Opposition" landete. Und natürlich gab es - wie oben erwähnt - in diesen Zeiten massive und sehr starke politische und gesellschaftliche Auseinandersetzungen. Und im übrigen auch große Probleme, Herausforderungen und Krisen.

Insofern stimme ich dir zu, dass sich auf bei der Wahrnehmung von demokratischen Prozessen vieles deutlich verändert hat. Und die Dinge eher zugespitzter oder vielleicht auch weinerlicher geworden sind. Davon ab sehe ich auch irgendwie immer mehr Schwierigkeiten bei vielen, die eigenen "Mehrheiten" korrekt einzuschätzen. Also zu viele denken, dass sie eigentlich auf der Seite einer Mehrheit sein im Landen. Obwohl sie es halt nicht wirklich sind. Denn es gibt immer weniger klare Mehrheiten. Selbst die AfD muss ja schon auch noch sehen, dass es am Ende "nur" 10,3 Millionen von 60, 5 Millionen wahlberechtigten sind (und damit rund 17 %), die sie gewählt haben. Oder halt 10,3 Millionen von rund 84 Millionen Einwohnern. Die Grünen haben 5,7 Millionen von 60,5 Millionen (und damit keine 10 %) Menschen überzeugen können (oder halt von jenen rund 84 Millionen im Lande).

Ich finde allein das relativiert dann schon auch immer vieles, wenngleich es natürlich an Mehrheitsverhälntnissen in den Parlamenten nichts verändert.

MFG
Phil

Die eigenen Mehrheiten hängen ja oft auch daran in welcher Blase man sich bewegt,
Würde ich täglich im Block5 agieren wäre ich wohl eher Sch..Fan als wenn ich hier lese.
Und so verhält sich der Internet-Konsum natürlich auch im politischen Kontext:
Früher las "der Blackrock-Millionär7" eher die FAZ, "der/ die Linksgrünversiffte" eher die taz (also als Print) , heute werden wahrscheinlich diesen Formaten ähnlich orientierte Internetseiten abgerufen, mit sich selbst verstärkenden Kommentaren etc. So fühlt sich jeder im Recht und in der Überzahl und die anderen- die entsprechend der Seite nicht vertreten sind- werden nicht gesehen. Es wäre schön, die anderen Meinungen nicht unkritisch zu sehen aber trotzdem zu akzeptieren, so lange sie sich im demokratischen Spektrum bewegen. Könnte helfen den demokratischen Diskurs wieder anzukurbeln.


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