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Überlegungen eines Wechselwählers (Politik)

bobschulz, MS, Sonntag, 23.02.2025, 11:50 (vor 294 Tagen) @ FourrierTrans

Die Linke wird es locker in den Bundestag schaffen - und das ist auch gut so. Die werden irgendwo bei 7-8 Prozent rauskommen.

Die asoziale FDP wird es dank CDU-Leihstimmen auch knapp reinschaffen.

Und dann ist es sehr, sehr wahrscheinlich, dass es für Schwarz-Rot nicht reicht. Es wird also wieder eine Dreierkoalition. Und dann sehe ich ausschließlich Schwarz-Rot-Grün.

Denn dass die SPD jetzt noch einmal in eine Regierung mit der FDP eintritt und dafür sorgt, dass ein Lindner wieder Minister wird, das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen, nachdem was die abgezogen haben. Da würde die SPD sämtliche Selbstachtung über Bord werfen.

Ergo warten sehr amüsante Wochen, wenn der Ftznfrtz seinem Dumpfbacken-Klientel verkaufen muss, warum er mit den ach so bösen grünen "Spinnern" jetzt koalieren wird, die er aus reinem Populismus und intellektueller Beschränktheit seit Monaten beschimpft und zum größten Problem dieses Landes erklärt.


Glaube, dass es da doch noch ein bisschen in Richtung Schwarz-Rot dreht.

Was mir dazu Off-Topic einfällt: ich habe kürzlich ein zweites Mal das kleine Büchlein "Überlegungen eines Wechselwählers" von Sebastian Haffner aus dem Jahre 1980 gelesen. Da beschreibt er aus seiner Sicht, wie sich die Deutschen aus der Weimarer Republik und Nazi-Deutschland kommend bis zu den 80ern in die solideste Demokratie Europas entwickelt hatten. Unter Schirmherrschadft des Grundgesetzes. Was er besonders hervorhebt ist die damalige Tatsache, dass es zwei große Volksparteien gab, die um den politischen Kurs rangen. Ein großer Fortschritt zum Vielparteiensystem der Weimarer Republik, welches eine große politischen Instabilität , fehlende Funktionalität und eine Schwächung des demokratischen Gedankens (den es damals so natürlich noch nicht gab) zur Folge hat. Was letztlich zum Faschismus führte. Auch ein Punkt, der mir dieses Mal ganz besonders stark auffällt, die Zersplitterung der Wahllandschaft.

Glaube auch, dass zu viele Parteien nicht immer gut sind, aber keiner muss ja etwas Anderes als das Althergebrachte wählen. Neu heißt nicht direkt gut. Und reine Ego-Parteien (als solche sehe ich das das Bündnis Sarah Lafontaine) helfen niemandem. (Die CSU gibt es schon sehr lange, unter Söder ist sie aber mMn auch zu einer Ego-Partei des Vorsitzenden geworden, oder kann mir jemand Inhalte nennen außer Markus S und "auf keinen Fall mit Grün koalieren!"?!)Solange die neuen Parteien aber relativ mittig innerhalb des demokratischen Spektrums sind, sind sie ja erst mal nicht beunruhigend sondern können auch den etablierten Parteien Denkanstöße geben. Geht wählen, jede Stimme zählt, denn ich glaube das was die Extremen gut hinbekommen werden ist die Wählermotivation. Und da können wir nur "gegenhalten" indem wir wählen, im Notfall halt das geringste Übel.


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