Jetzt mal ohne Scheiss Leute (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Sonntag, 23.02.2025, 13:22 (vor 294 Tagen) @ istar

Ich denke, es ist eine Mischung. Eine Mischung aus berechtigter Kritik an der Union und einer maximalen Frustration über die eigene(n) Partei(en), die nicht nur das Land nicht nach vorne gebracht hat/haben (aus Sicht des "einfachen" Max Mustermann, bei Blick ins Portemonnaie und auf die Straße), sondern die auch in keinster Weise mehr die Politik umsetzt, für die ihre Partei angeblich steht. Die letzten Jahre in irgendeiner Form als "sozial" oder "gerecht(er)" zu bezeichnen, ist eigentlich der blanke Euphemismus und das spüren die Leute natürlich, gerade hier im Forum, die alle smart und clever genug sind, das zu bemerken. Und jetzt schlägt man halt um sich, was ich irgendwie auch verstehen kann, da ich ähnlich ensetzt bin über die Entwicklung der vergangenen Jahre.

Wer angesichts eines Krieges in Europa, globaler Herausforderungen, einem unwichtig gewordenen Klimawandel etc. weiter nach alter sozialdemokratischer Sitte soziale Wohltaten verteilen möchte, dem ist dann auch nicht zu helfen.

Die Ampel hat den Mindestlohn erhöht, das Wohngeld reformiert und das Bürgergeld eingeführt, mit der Intention, alles am Hartz-Gesetz kritisierte, zu ändern.

Wie sozial sollte eine Regierung mit FDP-Beteiligung denn sein?

Danke für die Aufzählung der Ereignisse, macht noch einmal deutlich, dass man über völlig unzureichende Maßnahmen spricht. Was wir eigentlich brauchen ist eine Dimension "Lastenausgleichsgesetz", um eine starke Mitte zu schaffen, die konsumiert, arbeitet und Wohlstand schafft. Unabhängig davon, dass die von dir genannt Maßnahmen bestenfalls das Leben der untersten Gesellschaftsschicht leicht verbessert haben ("Sie gehen zwar Vollzeit arbeiten, können aber Ihre Miete und Unterhalt nicht stemmen? Sie bekommen noch etwas Bürgergeld von uns.), aber an der Mitte nahezu komplett vorbeigehen. Also den Arbeitern, um die sich die SPD früher mal gekümmert hat. Stattdessen ist man heute eher Claquer der Piechs und Porsches, die sich zweistellige Dividendenrenditen reinschrauben und parallel gegen deutsche Arbeitskräfte peitschen. Ich meine, auch mir wirds helfen, wenn Wolfsburg mir bald wieder ein paar Durchschnittsmonatsmieten überweist, aber eine soziale Gesellschaft oder Politik, die ich als den entscheidenden Faktor im Kampf gegen den Faschsimus sehe, ist das alles nicht. Und garantiert keine gute Performance einer sozialdemokratisch geführten Koalition. Die FDP-Ausrede kennen wir, ich erwarte Performance.

Im Kampf gegen Rechtspopulismus/ die AfD hilft nur eine konsequente Begrenzung der Migration. Das haben soziale Musterländer wie Schweden im negativen bzw. Dänemark im positiven bewiesen.
Aber okay, dein Lieblingsthema ist der Reichtum der Superreichen. Die könnten gerne etwas mehr abgeben müssen, aber realistisch sehe ich keine politische Konstellation, die das konsequent angehen würde.
Mein Wunsch wäre eine effektive Erbschaftssteuer.
Die Mitte wollen ja alle stärken, da kann man sich was aussuchen.

Ich würde es andersrum betrachten. Mein Thema ist die zunehmende, ich nenne es jetzt mal etwas übertrieben, Verelendung der Mitte und Arbeiterschaft. Wenn die ähnlich prosperieren würden, ist der Reichtum der Superreichen nicht so elementar. Was dann nur bleibt, ist die weiterhin bestehende Einflussnahme auf alles Politische und Gesellschaftliche. Aber der soziale Unfrieden wäre erst einmal gestoppt.

Meine Aufzählung war übrigens spontan aus der Erinnerung, ob da noch mehr war müsste ich nachlesen.

Das sind sicherlich die wichtigsten. Eventuell daraus folgend noch extrem hohe Energiekosten.