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Austeritätspolitik (Politik)

markus, Dienstag, 03.09.2024, 10:56 (vor 462 Tagen) @ majae

Man kann kommenden Generationen einen Schuldenberg hinterlassen, aber auch ein ruiniertes Land, wo die kommenden Generationen noch viel mehr Schulden aufnehmen müssten.
Der Investitionsstau in vielen Bereichen ist jetzt schon enorm, macht man so weiter wird nichts besser, sondern nur noch schlimmer.
Dann wird aus dem kranken Mann Europas, ein Pflegebedürftiger.


Was die ganzen Schuldenbremsen-Fetischisten hier vergessen, ist dass nicht der absolute Betrag an Schulden entscheidend ist, sondern der relative. Im schlimmsten Fall schrumpft das BIP, dann wird auch ohne Neuschulden die Last für zukünftige Generationen immer größer. Im besten Fall, also wenn Schulden gezielt für die richtigen Investitionen gemacht werden, steigt das BIP überproportional und trotz Neuschulden sinkt die Schuldenquote. Historisches Beispiel ist hier England im 18./19.-Jahrhundert.
Wichtig ist natürlich, dass keine Schulden aufgenommen werden für "Konsumausgaben". Man sollte also auch zusehen, dort Ausgaben zu sparen wo möglich und sinnvoll. Rentenzuschüsse gehören da imho überhaupt nicht zu, da würde ein Sparkurs nur zu weiteren Verwerfungen führen. Entwicklungshilfe im Ausland - so traurig es ist - dafür schon eher.

Wer redet denn über absolute Zahlen? Es gibt immer um prozentuale Parameter, die sich am BIP bemessen.

Und dieses „Schulden machen nur für Investitionen, nicht aber für Konsumausgaben“ ist letztendlich Verarsche an sich selbst, wenn die Konsumausgaben der größte und enorm gewachsene Posten ist. Das lässt sich gedanklich nicht trennen, sondern alle Posten zehren am gleichen Budget.

Die Union will übrigens an genau diesen Posten ran. Renteneintrittsalter nach hinten verschieben und Bürgergeldreformen rückgängig machen ist mit das erste, was sie umsetzen wollen. Aus deren Perspektive gibt es nicht zu wenig Einnahmen, sondern die Ausgaben müssen anders priorisiert werden. Und es gibt auch keinen Aufschrei und auch keine Verwerfungen. Das ist alles gar kein Geheimnis, sondern steht frei abrufbar in deren Grundsatzprogramm und trotzdem ist sie führend in den Umfragen.


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