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Beschäftigungssicherung ist Geschichte: VW schließt Werksschließungen nicht aus (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Montag, 02.09.2024, 21:53 (vor 462 Tagen) @ Ulrich

Beim E-Antrieb wird das Dickicht deutlich überschaubarer. Im Grunde ist die Antriebsbatterie der große Kostenfaktor und macht ungefähr 40% der Herstellkosten aus. Da sind die Asiaten uns deutlich voraus, vom Know-How, der Lernkurve und letztlich auch den Kosten. Viele der neuen Autobauer sind eigentlich ehemalige Batteriehersteller, Beispiel BYD. Sie bauen jetzt nur einfach auch Autos, mit guter Software, maßgeschneidert für den chinesischen Markt (mit skurrilen Gadgets wie Karaoke-Apps). Gleichermaßen sind diese Batterien im innerchinesischen Austausch dann auch günstiger. Sie müssen aktuell nach Europa eingeführt werden, mit all den Widrigkeiten, die dann damit einhergehen, dass man bei China "bitte bitte" machen muss.
Hinzu kommt aber auch, dass VW einen sehr großen Wasserkopf mit sich schleppt. Im Grunde alle deutschen OEMs. Da drücken einfach auch extreme overheads auf die Kosten für D&D und Entwicklung. Das ist einfach alles prozessual zu langsam und zu teuer, im Vergleich zu den Chinesen.


Das Problem scheint mir auch zu sein, dass die deutschen Automobilhersteller die Akkus lange nur als x-beliebige Teile wie Auspuffsysteme, Stoßdämpfer, Bremsen oder Reifen behandelt haben. Das ist so ähnlich, als ob man bei Verbrennern die Motoren zukaufen würde. Mittlerweile werden auch in Europa Fabriken für Elektrofahrzeug-Akkus gebaut, aber meist von chinesischen oder koreanischen Konzernen. Eine Ausnahme ist Northvolt, aber die haben wohl im Augenblick noch Probleme, die Produktionsanlagen einzufahren. Aktuell ist der Ausschuss wohl noch zu hoch.

Nicht nur das. Man will wohl offenbar einen Gang zurückschalten, da in Europa die E-Mobilität nicht genügend Fahrt aufnimmt.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/northvolt-schwedischer-batteriezellhersteller-ueberdenkt-seine-ausbau-plaene-a-3161b9ed-c4b7-46f6-9abf-8af3664b8144

Mein Eindruck ist aber auch, dass man ab gewissen gesellschaftlichen Sphären auch den Zugang zum ottonormalen deutschen Haushalt verloren hat. Ob das nun Spitzenpolitik oder DAX-Vorstände wie die von VW sind. Man hat da wohl bis vor 1-2 Jahren noch gedacht, dass die Deutschen gerade nur etwas zu knickerig sind, für ihre 40k-VWs und die bald schon wieder kräftig zuschlagen werden. Dass ein Gros der Deutschen für solche Rechnungen einfach gar keine finanzielle Power mehr hat, scheint man im Elfenbeinturm wirklich einfach nicht mehr zu realisieren. Jetzt lernt man es auf die harte Tour.


Und das nicht nur bei Pkw mit Verbrennungsmotor, auch bei Elektrofahrzeugen. Modelle wie e-Up sind vom Markt verschwunden, unter 40.000 Euro geht gar nichts.


VW baut aktuell seine Strategie komplett um. Der Fokus liegt auf der sogenannten "China Main Platform", bei der man nun "all the China-way" gehen will, mit regionaler Zuliefer- und Kooperationsstruktur. Local to local sozusagen. Andere Fahrzeuglinien, auch anderer Konzernmarken (u.a. Q8 E-tron), zieht man nach Mexiko und NAFTA ab. Für den Standort Deutschland kann ich keinerlei Strategie erkennen, außer den Abbruch der Zelte.


Klingt nicht gut.


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