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Thüringen (Politik)

Pfostentreffer, Montag, 02.09.2024, 10:50 (vor 462 Tagen) @ Didi

Was für eine Regierung ist denn in Thüringen denkbar ohne Beteiligung der AfD? CDU + SPD + Linke wäre ja immer noch eine Minderheitsregierung, oder?

Und wäre es denn perspektivisch wirklich so dramatisch, wenn man der AfD mal Regierungsverantwortung geben würde? Also wenn die Thüringer es so wollen, dann soll man ihnen das doch geben. Ob nun eine Regierung mit 4 involvierten Parteien ohne AfD für den Politverdruss im Osten viel besser ist?


Ich drehe die Frage mal um, vielleicht kannst Du uns ja helfen und ich sage vorweg, dass ich nicht viel Ahnung von der Schweiz habe und auch kaum Schweizer kenne, deswegen vorab sorry, falls ich etwas falsch widergebe, falsch verstanden habe:

Ihr habt in der Schweiz die Rechtsaussen Partei von Christoph Blocher als grösste Partei seit mittlerweile 10 oder 15 Jahren. Sie ist natürlich keine Hardcore Nazi Partei wie die AFD, aber doch zutiefst rassistisch, queerfeindlich und korrupt. Auch haben ihre politischen Handlungen echte Einflüsse auf die Schweizer Politik und die Schweizer Bürger, man denke nur an den aktuellen Streit mit der EU und bspw. grenzüberschreitende wissenschaftliche Arbeit. Auch sind die Medien wie bei uns weitgehend in rechter Hand, eigentlich steht dem in der Schweiz nur noch der ÖRR entgegen (zumindest mit Relevanz, von interessanten aber nicht erfolgreichen Experimenten wie der Operation Libero mal abgesehen), der ja dementsprechend von rechter Seite auch abgeschafft werden soll, ebenfalls wie bei uns. Um euch herum, in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich geht's ordentlich zur Sache.


Nichtsdestotrotz wirkt es bei euch immer noch recht harmonisch und entspannt, erfolgreich sowieso, dazu habt ihr eine funktionierende Bahn, funktionierende öffentliche Verwaltung, gleich 2 grüne Parteien (das wäre für einige bei uns der Grund für eine gewälttätige Revolte, wir vertragen nicht mal mehr eine halbe) und die Rechten scheinen den öffentlichen Diskurs noch nicht so stark von der Logik / Verhältnismässigkeit / Realität entkoppelt zu haben wie bei uns (so zumindest die Wahrnehmung von aussen).

Vielleicht kannst Du uns erklären, warum ihr im Vergleich zu allen euch umgebenden Ländern politisch so stabil und wenig emotionalisiert wirkt (ob ihr es tatsächlich seid, kann ich ebenfalls nicht beurteilen:-)? Und was wir tun könnten, um bei uns auch mal wieder die echten Probleme in den Fokus zu rücken und vielleicht mal wieder dahinzukommen, die auch tatsächlich anzugehen, als wie im letzten, verlorenen Jahrzehnt sich einfach nur gegenseitig darin zu überbieten, wie schlimm doch Migranten sind?

Weil wenn ihr das schafft mir so einer Partei die 1/3 der Stimmen hat schafft ohne das alles zusammenbricht, könnten wir ja vielleicht auch daraus lernen, wer weiss.


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