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Warum die Inzidenzen sinken (Corona)

markus, Mittwoch, 02.06.2021, 09:17 (vor 1667 Tagen) @ neo_fisch

Das wird wohl kaum jemanden noch interessieren. Der Inzidenzwert ist jetzt im wahrsten Sinne des Wortes Gesetz und man wird sich diesbezüglich keiner kritischen Stimmen mehr offen zeigen.


Okay, lassen wir die Anzahl der Neuinfektionen einfach komplett weg. Dann wissen wir wenigstens nicht mehr, ob wir uns in einer Zu- oder einer Abnahme befinden. Schaffen wir am besten auch das Thermometer ab. Dann ist auch der Klimawandel kein Problem mehr.


Ich bin völlig deiner Meinung, aber für die Diskussion: Kritik an die Interpretation der Inzidienzzahlen muss auch erlaubt sein. Von Abschaffung kann ich in den Beiträgen darüber auch nichts finden. Ich finde es tatsächlich Nachvollziehbar, dass nicht jeder in der Lage ist, einen plötzlichen Anstieg der Zahlen einzuordnen.

Ursprünglich war die Idee auch mal, die Belastung des Gesundheitssystems mit in die Bewertung der pandemischen Lage einzubeziehen, was auch nur so mittelmäßig (eher gar nicht) gelingt (ist aber auch ein schwieriges Thema).
Aber tatsächlich werden bei allen Maßnahmen der Entscheidungsträger "nur" Inzidenzziele ausgegeben, (scheinbar) unabhängig von Impffortschritten, sonstiger Immunität in der Bevölkerung, tatsächlicher Verbreitung von Virusvarianten, betroffener Altersgruppen, etc. (auch wenn viele dieser Werte mehr oder weniger stark korrelieren).

Warum „unabhängig“? Deine genannten Faktoren beeinflussen die Fallzahlen. Impfungen und Immunität senken im Idealfall die Fallzahlen. Neue Virusvarianten können sich negativ auswirken. Das hat alles unmittelbaren Einfluss auf die Fallzahlen.

Nach Alter gestaffelt findest du die Daten in den Berichten vom RKI. Daten der Intensivstationen gibt es ebenfalls auf intensivregister.de. Wichtig ist zu wissen, dass die Zahlen auf den Intensivstationen immer nachgelagert stattfinden. Zuerst kommen die Neuinfektionen und einige Zeit später erst die Zahlen in den Krankenhäusern. Dass man also zuerst auf die Inzidenzen schaut, ist absolut sinnvoll.

Kurz: Reflexartig steigende/sinkende Inzidenzzahlen als "einziges" Kriterium sind kein Thermometer, sondern eine Art Sonnenuhr von der man die Temperatur ablesen möchte (vor allem, wenn sie nicht repräsentativ erhoben wird: Stichwort Dunkelziffer).

Auch ein Thermometer ist nicht immer 100% genau, je nachdem ob es in der Sonne an der Hauswand oder im Schatten hängt. Trotzdem gucken wir drauf, um zu schauen, wie warm es ist. Die Fallzahlen sind schon der Thermometer der Pandemie. Auch hier gucken wir täglich drauf, wieviele Neuinfektionen es gibt. Es wäre schöner, wenn die Daten genauer wären. Aber das sind sie nunmal nicht.


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