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Biontech verlangte 54,08€ pro Impfstoff (Corona)

Ulrich, Samstag, 20.02.2021, 14:12 (vor 1123 Tagen) @ Kris

Im Text heißt es ja:

Ein Sprecher der EU-Kommission teilte per E-Mail mit, dass die EU-Kommission aus vertragsrechtlichen Gründen keine Angaben über die Preise machen dürfe. Generell gelte jedoch, dass "der Vertragsabschluss mit allen Unternehmen zu einem für beide Seiten zufriedenstellenden Vertrag führen musste". Auf den tatsächlichen Preis einigte man sich auch mit Biontech bereits im Sommer.
Erst im November aber kam die EU zu einem Vertragsabschluss mit Pfizer/Biontech. Der endgültige Preis wird bis heute zwar geheim gehalten, doch nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR soll er bei 15,50 Euro pro Dosis liegen.


Ich lese das so, dass man sich im Sommer bereits auf die 15,50 € geeinigt hatte, die EU jedoch bis November brauchte, um einen verbindlichen Vertrag abzuschließen. Das widerspräche auch dem, wie ich die erste Meldung vor ein paar Tagen kritisiert hatte, nämlich dass die EU 1/2 Jahr gebraucht habe, um den jetzigen Preis zu verhandeln. Vielmehr lässt dieser Satz darauf schließen, dass die Entscheidungsstrukturen innerhalb der EU einen schnellen Vertragsabschluss verhindert haben (und die im November bestellte Menge von 300 Millionen Dosen noch niedrig war, weil man auf Astra setzte; immerhin hat man es Mitte letzter Woche geschafft, einen weiteren Auftrag mit 300 Mio. Dosen zu vereinbaren).

Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Prof. Sahin bewusst mit falschen Informationen an die Medien heran tritt. Gut möglich, dass Pfizer ganz zu Beginn der Gespräche im Winter/Frühjahr des letzten Jahres mit einer Maximalforderung an die EU heran getreten ist. Aber auch ich gehe davon aus, dass man sich bereits im letzten Sommer etwa auf die Größenordnung geeinigt hat, die später auch gezahlt wurde.

Die Verzögerungen dürften in der Tat andere Gründe haben. Und ich halte es für glaubwürdig, dass hier speziell osteuropäische EU-Mitglieder gebremst haben. Zudem hat das an den Verhandlungen in Brüssel beteiligte Gesundheitsministerium die aufgetretenen Probleme wohl nicht oder nur mit deutlicher Verzögerung in Berlin gemeldet.


Ich frage mich nur, wieso die Medien zu diesem Zeitpunkt so ein Fass aufmachen? Will man die Bevölkerung noch mehr verunsichern?

Nicht nur bei der Bild, auch bei der Süddeutschen, dem Spiegel, etc. geht es um Reichweite und um Auflage. Vermutlich hat irgend jemand, der die Spielregeln des Gewerbe kannte, der Süddeutschen ganz bewusst zum Wochenende einen dicken Köder vor die Nase gehalten. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Verifikation der Nachricht deutlich schwieriger ist, weil man kaum jemanden zeitnah erreicht. Trotzdem haben die Verantwortlichen bei der Süddeutschen "zugeschnappt" und die Meldung gebracht.


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