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AZ ab 60 oder auf eigenes Risiko (Corona)

Habakuk, OWL, Dienstag, 30.03.2021, 22:44 (vor 1731 Tagen) @ CLM

Was wir hier grad mit dem AstraZeneca-Impfstoff erleben, ist etwas, das in der Medizin seit Jahrzehnten ohne große Aufregung geschieht. Impfstoffe (oder Medikamente) werden entwickelt, zugelassen, kritisch bewertet, in ihrer Zulassung eingeschränkt, vom Markt genommen, modifiziert, mit neuem Einsatzgebiet wieder zugelassen und so fort. Im Rahmen der Corona-Pandemie geschieht dies alles aber unter der nachvollziehbaren Aufgeregtheit der Öffentlichkeit. Außerdem laufen aufgrund des millionenfachen Einsatzes neuartiger Substanzen in wenigen Wochen Dinge ab, für die es sonst Jahrzehnte braucht.

Dass AstraZeneca in einigen Ländern zunächst nur für Jüngere zugelassen war, hatte Gründe, die erläutert wurden. Den Erkenntnisgewinn, dass ein spezielles Risiko für eine bestimmte Gruppe von Menschen (Frauen unter 60) besteht, hätte es gar nicht gegeben, wenn diese Zulassungssituation nicht bestanden hätte. So sind in England Millionen Dosen verimpft worden, ohne dass diese Komplikation signifikant häufig aufgetreten ist, da dort ja auch zunächst überwiegend Ältere mit AstraZeneca geimpft wurden.

Es ist in der Wissenschaft keine Schande, auf neue Erkenntnisse zu reagieren. Auch ich hätte mir an manchen Stellen andere Entscheidungen gewünscht, oder aber Entscheidungen zu einem anderen Zeitpunkt. Ich verstehe auch, dass viele "das ewige Hin und Her" leid sind. Deswegen ist der Impfstoff von AstraZeneca aber nicht nutzlos, sondern kann weiterhin gezielt eingesetzt werden. Und zwar ausgerechnet in der Gruppe, die ja zunächst von der Anwendung ausgenommen war.

Dazu kommt, dass der AstraZeneca-Impfstoff bei uns mengenmäßig ohnehin nicht die entscheidende Rolle spielen wird. Ein größeres Problem könnten in näherer Zukunft aber vielleicht die Briten bekommen, die ja jetzt erst die durch Sinusthrombosen gefährdeten Menschen in großer Zahl impfen müssen und voll auf AstraZeneca setzen. Aber wer weiß, was wir in ein paar Wochen Neues wissen und an welchen Stellen wir dann umdenken müssen.


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