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Fraktion „Alles zu“ ist wieder unterwegs (Corona)

markus, Samstag, 13.11.2021, 14:36 (vor 1503 Tagen) @ Braumeister

Gegenfrage: Was kostet die Pandemie und wie lange hätte ich davon den größeren Personalaufwand in der Intensivpflege bezahlen können? Ich weiß es nicht, aber Volkswissenschaftler sollten und werden sich da Gedanken machen. Die Kosten trägst du und die kommende Generationen doch eh.

Wir haben hier gerade einmal einige wenige % Punkte BIP Verlust gehabt. Die große Pleitewelle blieb aus. Die Wirtschaft läuft erstaunlich gut, trotz Corona. Die Schulden, die aufgenommen wurden, werden durch die Inflation und das Wirtschaftswachstum problemlos getilgt. Bezahlen tun das indirekt alle Bürger, die zum einen viel Geld haben und zum anderen dieses Geld unverzinst irgendwo liegen haben. Wir sind trotz der angespannten Lage wirtschaftlich bisher gut durchgekommen. Von daher ist es für mich undenkbar, dass es sich rechnen kann, eine alle 100 Jahre auftretende Pandemie dauerhaft als Puffer mit einzubauen.


Insgesamt geht es mir aber darum, dass in den letzten Jahren massiv Plätze auf Intensivstationen verloren gingen, mit denen man nun das Problem nicht mehr hätte, zumindest nicht so schnell. Wenn die Pandemie aktuell 13% der Plätze ausmacht, obwohl andere Krankheiten und Dinge unterdurchschnittlich oft eingeliefert werden, dann haben wir offensichtlich ein strukturelles Problem, welches nach allem was man aus Gesprächen mit Freunden aus dem Bereich hört, ansonsten in 2-5 Jahren auch ohne Pandemie gesehen hätte. Eine neue große Grippewelle hätte da gereicht.

Dan reden wir ja auch nicht davon, dass in einzelnen Kliniken aktuell 100 Plätze sind und ich nun 120 will. Häufig sind da nur 5-6 Plätze und mit einem neuen Platz hätte man also schon mehr als 10% mehr.

Die 10% würden bei weitem nicht ausreichen. Wenn man wirklich eine Pandemie mit einplanen möchte, damit sie ohne Gegenmaßnahmen einfach so durchlaufen kann, sind wir schnell bei mehreren 100%.


Dazu kommen unfassbare Summen die in Bürokratie enden und sicherlich eingespart werden könnten.

Im übrigen sind die Kinderkliniken gerade wegen anderer Dinge am überlaufen - eine durch Kinderärzte angekündigte und erwartete Folge der massiven Einschränkungen der letzen 18 Monate für die Kinder.

Was wäre die Alternative gewesen? Man war gezwungen, Kontakte zu reduzieren. Sicherlich hätte man auch die Schulen offen lassen und dafür die Wirtschaft dicht machen können. Dann hätten wir aber heute auch Diskussionen, nur andere. Da können dann gerade unter den Durchschnittsverdienern ganz schnell mal die eigenen Finanzen um die Ohren fliegen, einschließlich Privatinsolvenz und Zwangsversteigerung, wenn man plötzlich die Raten nicht mehr zahlen kann und vor dem Ruin steht. Der Rattenschwanz Arbeitsplatz weg, 60% Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld, finanziell nicht mehr über die Runden kommen und wegen Zwangsversteigerung raus aus der Wohnung müssen, die eigentlich als Altersvorsorge diente, sind dann letzten Endes Dinge, die man hier unter keinen Umständen wollte. Gerade der durchschnittliche Deutsche hat doch so gut wie nichts auf der hohen Kante. Ganz im Gegenteil. Da werden oft 100% Finanzierungen so weit auf Kante genäht, dass der Jobverlust ziemlich schnell die eigene Existenz gefährdet. Das Hamsterrad wollte man auf keinen Fall stoppen. Ausbaden mussten das dann die Schulen.


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