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Ifo: Zu frühe Öffnung hilft Wirtschaft nicht (Corona)

Lutz09, Tor zum Sauerland, Mittwoch, 10.02.2021, 18:18 (vor 1170 Tagen) @ Djerun


Da wo "ganze europäische Staaten zwischenpassen" wohnt meistens niemand,


Eben.

Sydney hat über 5 Mill. Einwohner, da ist das dann kein Selbstläufer mehr die Pandemie einzudämmen;


Ja. Sydney. In Deutschland hat das Ruhrgebiet 5 Mio Einwohner und man fährt mit der S-Bahn in den nächsten Ballungsraum.
In Australien muss man dafür fliegen. Und natürlich machen solche Umstände einen Riesenunterschied.


Innerhalb von Sydney fliegt man eher selten. Insofern ist dieser Ballungsraum durchaus vergleichbar mit dem Ruhrgebiet. Aber es gibt ja auch Städte – wie Tokio mit 38 Millionen Einwohnern. Auch die haben Corona im Griff.


Aber auch nach Tokio kommt man eher nicht mit Auto, Bus oder Bahn. Den Vergleich mit Inseln finde ich schwierig.

China ist noch viel bevölkerungsreicher als ganz Europa zusammen geschweige denn als Deutschland - von daher kann man das mMn gut als Vergleich heranziehen


Die Maßnahmen in China sind hierzulande schlicht nicht umsetzbar. Zum Glück.


Es soll in Asien aber auch offene Gesellschaften geben, die Corona, im Gegensatz zu uns, unter Kontrolle bekommen haben. Die haben sich für intelligente Maßnahmen entschieden und nutzen die Möglichkeiten, die ihnen die Digitalisierung bietet. Außer Lockdown lang, länger noch länger fällt uns hier doch echt nichts ein.


Welche Gesellschaft mit mehr als einem Nachbarland soll das sein?
Nicht missverstehen! Man hätte auch hier mehr machen können oder müssen, aber dann bitte auf europäische Art und Weise und nicht durch 1:1 Übernahme aus komplett unvergleichbaren Regionen der Erde. Allein das Thema Digitalisierung ist ja schon nicht vergleichbar...

Natürlich haben Länder wie Südkorea, Taiwan und Co. einen geografischen und demographischen Vorteil. Aber das ist ja nicht deren Erfolgsgeheimnis. Würden sie sich nur auf diese beiden Faktoren verlassen, sähe es dort ähnlich aus wie bei uns. Tut es aber nicht. Und das hat Gründe. Ich zitiere mal von Quarks.de

Ein entscheidender Faktor sind strikte Quarantänemaßnahmen – für deren Einhaltung die Behörden auch sorgen. Das gilt für Einheimische ebenso wie für Menschen aus dem Ausland. Möchtest du momentan etwa nach China einreisen, brauchst du neben zahlreichen Unterlagen, die wegen Corona noch mehr geworden sind, auch einen negativen Covid-19-Test. Der darf nicht älter als 48 Stunden sein. In China selbst geht es dann direkt aus dem Flugzeug in eine zweiwöchige Quarantäne – erst danach dürftest du in das Land reisen. Ganz ähnliche Maßnahmen würden dich bei der Einreise nach Südkorea, Japan, Taiwan und Vietnam erwarten.
Zum Vergleich: Wer momentan nach Deutschland einreist und in den zehn Tagen davor in einem Risikogebiet war, muss sich nach der Einreise lediglich an den “unmittelbaren Zielort begeben“ und zehn Tage in häuslicher Quarantäne verbringen. Die kann nur verkürzt werden, wenn du nach fünf Tagen ein negatives Testergebnis hast. Die Regelungen unterscheiden sich aber von Bundesland zu Bundesland.

Handy-Tracking mit Erfolg

Die Vorbehalte gegenüber Datenspeicherung und Tracking sind bei uns groß – oftmals auch zu Recht. Trotzdem ist laut japanischen Forschenden in diesem fortgeschrittenen Stadium der technologischen Intervention eine Reaktion auf eine Pandemie nicht mehr nur eine medizinische. So haben ostasiatische Länder gezeigt, dass neue Technologien wie Big Data in Verbindung mit Medizin umfassend genutzt werden können.

Teilweise kommen Maßnahmen zum Einsatz, die für uns, nett ausgedrückt, zumindest befremdlich wirken können. Am radikalsten für unser Verständnis ist sicher die Corona-Ampel in China. Das ist ein QR-Code, der anhand eines Bewegungsprofils einen Gesundheitsstatus errechnet. Er ist entweder grün (alles gut), gelb (Vorsicht ist geboten) oder rot (Infektionsrisiko). Springt die Ampel auf deinem Handy auf Rot (zum Beispiel wegen einer Infektion oder einem Risikokontakt), kommst du nicht mehr in öffentliche Gebäude oder Züge, das Gesundheitsamt wird informiert und du musst zwei Wochen in Quarantäne.

Auch Länder wie Taiwan und Südkorea vertrauen auf Technik, um Virenherde aufzuspüren. Mithilfe von Handy-Tracking wurde etwa überprüft, ob die Menschen ihre Quarantäne einhalten. Taiwan durfte außerdem auf die Gesundheitsdaten der Krankenversicherungen zugreifen und verhängt Geldstrafen bei Nichteinhaltung der Quarantäne.

Testen, testen und noch mehr testen

Bei uns in Deutschland kannst du dich nur unter bestimmten Umständen auf Covid-19 testen lassen: Etwa wenn du Symptome oder engen Kontakt mit einer infizierten Person hattest. Das ist in China und Co. meistens anders geregelt. “Asiatische Länder testen sehr viele Menschen auf Covid-19, um schnell neue Infektionsherde in den Griff zu bekommen“, erklärt Marina Rudyak vom Institut für Sinologie an der Universität Heidelberg. “Darüber hinaus werden die Tests oftmals durch die öffentliche Hand finanziert oder sind relativ günstig frei zugänglich verfügbar“, so die Asien-Expertin.

Japan testet nicht so viel wie seine Nachbarländer. Die dortige Regierung setzte lange Zeit auf sogenannte Cluster-Nachverfolgung. Bedeutet: Ist eine Person infiziert, werden sofort alle Kontaktperson ermittelt, ebenfalls als infiziert betrachtet und isoliert – auf ein Testergebnis warten die Behörden nicht. Momentan steigen die Corona-Zahlen in Japan zwar wieder etwas an, sind aber noch weit unter dem deutschen Niveau.

oder auch hier Das Asiatische Vorbild


Was mir einfach stinkt ist, dass hier immer wieder Prophezeiungen an die Wand gemalt werden, die sich dann auch tatsächlich selbst erfüllen - eben weil man nichts geschissen bekommt. Weil man nicht Willens und in der Lage ist ein vernünftiges Konzept zu entwickeln. Weder für den ÖPNV, noch für Alten- und Pflegeheime und Krankenhäusern, noch für Schulen und Kitas etc. die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Dazu diese unbeschreibliche Lahmarschigkeit. Als ob wir alle Zeit der Welt hätten... Noch im Januar warten Menschen auf die Novemberhilfen. Denen geht es um die Existenz! Da müssen wir von der Impfstoff Bestellung durch die EU erst gar nicht reden. Da geht es dann um Leben und Tod. Dilettantismus, wohin man schaut – der von manchen auch noch schöngeredet wird.

Aber ein Muster zieht sich durch: Vorschläge werden zerredet, Ideen abgebügelt und Initiativen direkt plattgemacht. Leute haben Hochkonjunktur, die sich als Mahner und Warner gefallen und alles andere, als Lockdown, als alternativlos darstellen. Die immer 100% wollen und jegliche Kreativität und Konstruktives im Keim ersticken.

Man darf sich nicht wundern, dass unser Land in so vielem den Anschluss verloren hat.


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