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"Jetzt noch einmal alle durchhalten..." (Corona)

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 10.02.2021, 12:59 (vor 1142 Tagen) @ markus

Ich warte nur auf den Satz, der in den letzten Monaten unglaublich oft genutzt wurde, dass nimmt einem irgendwann keiner mehr ab...


Was soll man sonst sagen? „Richtet euch darauf ein, dass nichts mehr so sein wird wie früher“?


Vom Prinzip her so wie an anderer Stelle geschrieben von der FDP vorgeschlagen:
- regionale Kriterien zB Inzidenz, Intensiv-Belegung, ...
- sinken diese für eine bestimmte Zeit unter einen definierten Schwellenwert, sind definierte Lockerungen möglich
- verschiedene Schwellenwerte mit verschiedenen Lockerungen

Das Problem ist die aktuelle Unverbindlichkeit und daher das unendlich Gefühl. Das Datum zu nennen bringt nichts


„Regionale Kriterien“ würde aber wieder bedeuten, dass wir einen Flickenteppich aus unterschiedlichen Regelungen haben. Die Bund-Länder Runden sind dadurch entstanden, weil kritisiert worden ist, dass jeder sein eigenes Ding macht. Man wollte damit ein möglichst einheitliches Bild erzeugen. Nun wieder stärker auf die regionalen Besonderheiten abzustellen, führt dann auch wieder zu unterschiedlichen Regelungen. Denn in dem einem Bundesland sind Krankenhäuser vielleicht schon dann überlasten wenn andere noch ordentlich Puffer haben.


Es gibt aber doch auch noch andere Faktoren zu berücksichtigen, als nur das Virus. Mittlerweile sind viele Kleinbetriebe deutschlandweit wirklich absolut an der Grenze des maximal Machbaren und stehen flächendeckend kurz vor der Pleite. Daran hängen hunderttausende Existenzen und Arbeitsplätze.

Und ja, sie sind wichtig, weil sie sonst einerseits als Einzahler in die Sozialkassen wegfallen, dafür aber auf der anderen Seite als Leistungsempfänger auftauchen. Das ist nicht nur die jeden individuell traurig, sondern auch für die Gesellschaft eine Gefahr, weil es die Finanzierung von Sozial- und Gesundheitsleistungen untergräbt und zu Leistungskürzungen führen wird.

Warum sollte man einen Friseur, oder einen Restaurantbetreiber in Mecklenbug-Vorpommern in die Insolvenz führen, weil der Inzidenzwert in Rheinland-Pfalz über dem Landesdurchschnitt liegt? Das ergibt keinen Sinn mehr.


Das ergab dann aber von vornherein keinen Sinn. Dazu muss dann ja auch die regionale Situation auf den Intensivstationen eine Rolle spielen. Am Ende sind wir dann wieder bei einem System, welches durch den Förderalismus gewollt ist: Es soll jeder für sich selbst entscheiden, weil jedes Bundesland andere Voraussetzungen und Gegebenheiten hat.


Es soll eben nicht jeder selber entscheiden. Es gibt Grenzwerte und Lockerungen, die für alle gleich gelten. Die Grenzwerte, dass hatte ich oben bereits geschrieben, sollten mehrer Kriterien, ua Intensivauslastung beinhalten. Dann kann man in Münster in die Schule und zum Friseur gehen, weil dort die Situation gut ist und in Traunstein nicht. Aber für alle gelten dieselben Regeln.


Klar, kann man so sehen. Dann hast du aber auch ganz schnell wieder die Diskussion:
Warum nimmt Münster nicht Patienten aus Traunstein auf?
Was kann der lokale Gastronom dafür, dass das Traunsteiner Krankenhaus so klein ist?
Und umgekehrt: Warum sollen wir denn jetzt Patienten aus anderen Städten aufnehmen? Sollen die doch selbst ihre Krankenhäuser besser ausstatten.


Ich glaube, dass kein Gastronom in ganz Deutschland darauf besteht, dass landesweit alle Restaurants geschlossen bleiben, weil er sonst diese Diskussion führen würde...


Das nicht. Aber die Neiddebatte „warum dürfen andere öffnen und ich darf nicht“ die entsteht dann schon. Deshalb ist es doch erst dazu gekommen, dass man möglichst einheitlich handeln möchte, auch wenn in Schleswig-Holstein die Inzidenzen deutlich niedriger sind als in Bayern.

Herrje, aber das ist doch kein Grund, tausende von Kleinunternehmen in die Insolvenz zu treiben.


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