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Auch Moderna reduziert Lieferungen (Corona)

Ulrich, Montag, 01.02.2021, 10:08 (vor 1181 Tagen) @ markus

Ich bin nicht so tief im Thema drin, aber ich frage mich, ob es wirklich so ist, dass die Unternehmen erst nach ausreichend großen Vorbestellungen überhaupt mal mit der Produktion beginnen. Das meiste Geld kostet doch sicherlich die Entwicklung des Impfstoffs. Wenn das Geld eh investiert ist, hat das Unternehmen normalerweise von sich aus ein Interesse daran, so schnell wie möglich mit der Produktion zu beginnen, um einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu haben. Das garantiert am Ende automatisch höhere Absatzmengen. Das sind doch die ganz normalen Prinzipien in einer Marktwirtschaft inklusive der ganz normalen unternehmerischen Risiken. Letzteres müsste sich eigentlich durch die hohe Diversifizierung (eine enorm große Anzahl an Ländern und damit potentiellen Käufern) und die schiere Masse an Menschen (fast 8 Milliarden) in Grenzen halten.

Natürlich kostet der Aufbau von High-Tech-Produktionsanlagen Geld, sehr viel Geld. Und das gibt man nur dann aus, wenn man sicher ist, dass sich die Investition rentiert.

Vektorimpfstoffe sind bereits seit geraumer Zeit im Einsatz. Hier gibt es bereits bei einer gewisse Anzahl von Unternehmen, die entsprechende Produkte anbieten. Hier kann man sicherlich Produktionsanlagen umnutzen, ggf. auch aus dem Bereich der Veterinärmedizin. Aber selbst hier stellt sich die Frage, ob die Kapazitäten ausreichend sind. Ich vermute eher, das ist nicht der Fall.

Impfstoffe auf Basis von mRNA hingegen sind zumindest in der Humanmedizin vor Covid-19 nicht eingesetzt worden. Und auch zu Anwendungen im Bereich der Veterinärmedizin habe ich nichts gefunden. Erstes geplantes Anwendungsgebiet war die Krebstherapie, und dort benötigt man nur geringe Mengen des Wirkstoffs. Hier musste man komplett neue Produktionsanlagen planen, bauen und in Betrieb nehmen. Dass dies einen enormen Kapitaleinsatz verbunden ist, liegt auf der Hand.


Ein riesiger Markt und in den ersten Monaten ein garantiert knappes Angebot, das sind doch eigentlich ideale Vorraussetzungen dafür, die Ware dann auch verkaufen zu können. Sprich: extrem geringe Risiken.

Aber nur, wenn auch alles klappt. Wenn am Ende der Entwicklung ein Impfstoff steht, der die gewünschten Ergebnisse bringt. Und wenn man die Produktion problemlos hoch fahren kann.

CureVac beispielsweise hinkt gegenüber den beiden anderen Anbietern von mRNA-Impfstoffen um mindestens ein halbes Jahr hinterher. Den US-Markt hat man deshalb bereits aufgegeben. Und ob man überhaupt am Ende ein konkurrenzfähiges Produkt haben wird, bleibt abzuwarten. Vor ein paar Wochen meldete die ARD, dass die bisherigen Ergebnisse der Phase 3 der Zulassung weniger gut als die der Konkurrenz waren. Geringere Immunantwort, gleichzeitig stärkere Nebenwirkungen wie Fieber nach der Impfung. Ich würde nicht einmal ausschließen wollen, dass dieser Impfstoff auch in der EU nicht auf den Markt kommt. Und für weite Bereiche der sonstigen Welt dürfte er deutlich zu teuer sein.


Für mich sieht das alles eher danach aus, dass man im Sommer überwiegend dachte, dass die Pandemie vorbei ist. Wenn man davon ausgeht, dass die Pandemie auch ohne Impfungen zurückgeht, dann wird aus einem riesigen Markt nur ein unbedeutend kleiner. So ist es nämlich schon bei der Schweinegrippe gewesen. Impfungen waren letztendlich nicht mehr erforderlich, um die Pandemie zu beenden. Unter dem Aspekt könnte es dann tatsächlich so sein, dass die Unternehmen zuerst auf Vorbestellungen gewartet haben.

Das dürfte im Bereich der Politik in der Tat eine Rolle gespielt haben. Experten hingegen haben von Anfang an vor weiteren Wellen gewarnt.


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