schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Mich nerven diese ganzen unterschiedlichen Aussagen (Corona)

virz3, Oberhausen, Montag, 25.01.2021, 11:18 (vor 1177 Tagen) @ Ulrich


Wieso kann man nicht einfach mal zwei weitere Wochen die Füße still halten?

Ich erkenne den Ernst der Lage.
Ich halte mich an die Regeln so gut es eben geht (und so wenig Spaß es macht mit zwei Kindern im Grundschulalter bei zwei berufstätigen Eltern).
Und ich jammere nicht mal zu viel.

Aber genau solche Sätze bringen mich dann echt zum platzen.
Seit Februar (!!!) habe ich meine Eltern nicht besucht. Ich habe kein Interesse meinen 82-jährigen Vater anzustecken. Aber seit Februar heißt es auch, dass man jetzt halt mal noch kurz durchhalten müsste. Und wenn mein Vater irgendwann eines natürlich Todes gestorben ist und ich ihn ewig nicht gesehen hatte (obwohl ich nie krank war) würde ich mir das auch nie verzeihen. - Und nein. Für einen Waldspaziergang mit 2 Metern abstand fahre ich keine 600 km.

Selten war die Aussage "noch zwei Wochen Füße still halten" dümmer, als heute.


Meinst Du nicht, dass deine Aussage absolut kindisch ist?

Niemand hat sich die aktuelle Situation ausgesucht. Aber sie ist nun mal so, wie sie ist. Da kann man noch so trotzig mit den Füßen aufstampfen.

Trotzdem kann ich nachvollziehen, dass diese oberhaften Belehrungen einem irgendwann auf den Senkel gehen. "Einfach mal zwei weitere Wochen die Füße still halten" klingt dann auch ziemlich nach: nun stell dich mal nicht so an, ist doch alles ok.


Dass Britta Ernst aber zwei Wochen die Füße still halten sollte, das hast du in deinem ursprünglichen Beitrag doch im Prinzip auch geschrieben!? Darauf bezog sich doch die Aussage.


Das Problem nicht nur bei uns, sondern auch in vielen anderen Ländern seit gut einem halben Jahr ist doch, dass irgend welche Leute anfangen zu quengeln. Meist solche, die sich aufgrund ihrer Position dazu berufen fühlen. "Das dauert doch schon viel zu lange!". "Wir müssen dringend wieder lockern". "Wir müssen an die Wirtschaft denken!". "Wir müssen an die Gastronomie denken!". "Wir müssen an die Kinder denken!" "Wir haben es uns verdient, Weihnachten und Silvester zu feiern!". und, und, und. Und es gibt die Stimmen vor allem aus der Politik, die nach dem Motto agieren "Wenn wir den und den Stichtag erreichen, dann sind wir aber durch!". So etwas fällt dann bei vielen auf fruchtbaren Boden.

Die Verantwortlichen haben sich in Deutschland darauf geeinigt, die aktuellen Maßnahmen bis zum 14.02. fortzuführen. Und daran sollte man sich einfach mal halten. Was dann passiert, das steht noch in den Sternen. Aber wenn man danach lockert, dann muss man dies mit Bedacht tun. Bisher sind wir trotz der im letzten Quartal des letzten Jahres deutlich anziehenden Werte alles in allem gut durch die Krise gekommen. Aber das kann sich schnell ändern. Das, was in Großbritannien, Irland oder Portugal passiert, sollte uns Warnung genug sein.

Da ist er schon wieder, der Ton den die Vorposter meinen. "Einfach mal...".

Zur Info: die Vorposter und die allermeisten anderen Menschen halten sich jetzt seit Monaten an die vorgegebenen Maßnahmen. Sätze wie "Einfach mal dran halten" sind einfach nicht angemessen.

Wir sind relativ gut durch die Krise gekommen, das mag ja allgemein passen. Und auch da muss man vorsichtig sein - es gibt Menschen die erleiden psychische Schäden durch Vereinsamung, die Kinder erleiden Lehrrückstände, die schwer bis nicht mehr aufzuholen sind, die Kleinkinder werden in der Frühentwicklung massiv behindert. All das sind Schäden, die man noch gar nicht erahnen kann. Ganz zu schweigen von individuellen wirtschaftlichen Schäden, die dich oder mich bislang relativ wenig treffen (auch wenn ich auf Kurzarbeit bin), aber es gibt Menschen, die stehen vor dem Ruin.

Erklär den Menschen doch gerne mal persönlich, das wir aber im allgemeinen gut durch die Krise kommen.

Davon ab gab es ja auch schon Berichte, dass wir hinsichtlich der Todesfälle bzw. der Sterblichkeit bei weitem nicht mehr so toll da stehen, wie es zu Beginn war. Ja wir hatten Gott sei Dank noch keine Triage, aber hier sterben dennoch viel zu viele Menschen, wo es einfach vermeidbar gewesen ist. Stichwort: Schutz der Alten -und Pflegeheime.

Es gibt viele Bereiche, in denen die Politik einfach versagt hat. Das kann man dann auch einfach mal so sehen...


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1226834 Einträge in 13642 Threads, 13770 registrierte Benutzer Forumszeit: 16.04.2024, 19:37
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln