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Auch Moderna reduziert Lieferungen (Corona)

markus, Sonntag, 31.01.2021, 20:31 (vor 1182 Tagen) @ herrNick

Das glaube ich nicht nur, da bin ich mir sicher. Die armen Staaten dieser Welt haben vermutlich nicht einmal genügend Devisenreserven, um sich den AstraZeneca-Impfstoff leisten zu können. Mit der Bezahlung der mRNA-Impfstoffe wären sie zum aktuellen Zeitpunkt komplett überfordert. Das sind Stand heute Erste-Welt-Impfstoffe. Da kommen schnell Summen von über einer Milliarde Euro pro Land nur für den Impfstoff zusammen. Dazu kommt noch das, was der Aufbau der für die Impfungen notwendigen Infrastruktur kostet.


Ah, wenn wir den modernen Impfstoff zuerst kaufen nehmen wir niemandem etwas weg, sondern leisten Entwicklungshilfte. Again what learned.

Mit Sicherheit wird das ganze bei deutlich steigenden Stückzahlen billiger. Aber zunächst einmal müssen die festen Bestellungen da sein, dann müssen die Produktionsanlagen geplant, gebaut und angefahren werden. Und da hängt es zunächst an den Bestellungen der reichen Länder. Nur wegen der Aussage "Die armen Staaten benötigen aber auch Impfstoffe!" werden BionTech/Pfizer, Moderna und Co. nicht einmal eine Produktionslinie planen. Dazu geht es um zu große Summen. Und primär ist man den Eigentümern und Investoren verantwortlich.


Übersetzt heißt das alles doch, dass die Pharma-Unternehmen gerne ihr komplettes unternehmerisches Risiko an die Staaten auslagern (ganz sicher ohne auf ihren Profit zu verzichten, wir sprechen ja nicht von Charity-Unternehmen). Die EU hat diese Bedingungen nicht akzeptiert und wird nun dafür abgestraft. Immerhin scheint das Geld, was die Pharma Industrie für PR ausgegeben hat nicht für die Katz gewesen zu sein. Der schwarze Peter liegt bei der Politik. Die Unternehmen wollen ja nur helfen.

Ich bin nicht so tief im Thema drin, aber ich frage mich, ob es wirklich so ist, dass die Unternehmen erst nach ausreichend großen Vorbestellungen überhaupt mal mit der Produktion beginnen. Das meiste Geld kostet doch sicherlich die Entwicklung des Impfstoffs. Wenn das Geld eh investiert ist, hat das Unternehmen normalerweise von sich aus ein Interesse daran, so schnell wie möglich mit der Produktion zu beginnen, um einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu haben. Das garantiert am Ende automatisch höhere Absatzmengen. Das sind doch die ganz normalen Prinzipien in einer Marktwirtschaft inklusive der ganz normalen unternehmerischen Risiken. Letzteres müsste sich eigentlich durch die hohe Diversifizierung (eine enorm große Anzahl an Ländern und damit potentiellen Käufern) und die schiere Masse an Menschen (fast 8 Milliarden) in Grenzen halten.

Ein riesiger Markt und in den ersten Monaten ein garantiert knappes Angebot, das sind doch eigentlich ideale Vorraussetzungen dafür, die Ware dann auch verkaufen zu können. Sprich: extrem geringe Risiken.

Für mich sieht das alles eher danach aus, dass man im Sommer überwiegend dachte, dass die Pandemie vorbei ist. Wenn man davon ausgeht, dass die Pandemie auch ohne Impfungen zurückgeht, dann wird aus einem riesigen Markt nur ein unbedeutend kleiner. So ist es nämlich schon bei der Schweinegrippe gewesen. Impfungen waren letztendlich nicht mehr erforderlich, um die Pandemie zu beenden. Unter dem Aspekt könnte es dann tatsächlich so sein, dass die Unternehmen zuerst auf Vorbestellungen gewartet haben.


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