schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Jetzt also auch noch die Antisemitismus-Keule (Sonstiges)

Jurist81, Freitag, 17.07.2015, 14:20 (vor 3208 Tagen) @ prosakind

Direkt zu Dir: Solidarität als asozial zu brandmarken, ist ein starkes Stück. Da ich Dich ja nun seit Jahren lese und mir erlaube, Dich einigermaßen politisch zu verorten, aber auch nicht besonders überraschend. Kann ich ja auch mit leben. Bin ja - das mag verwundern - gar nicht missionarisch unterwegs.


Den Rest habe ich mal übersprungen. Nicht weil ich den inhaltlich schlecht oder falsch finde, sondern weil es da nicht viel zu diskutieren gibt, da wir von unterschiedlichen Seiten kommen. Zur Varoufakis und seiner Selbstwahrnehmung lasse ich mich auch nicht weiter ein, als festzustellen, dass ich KEINEN Politiker kenne, der nicht nach außen so tut, als sei er schlauer als alle anderen- die einen offensichtlicher, die anderen vielleicht geschickter.


Aber genau an dem zitierten Punkt würde ich gerne ansetzen.

Um meine These zu unterlegen, müssten wir zunächst eine Definition des Begriffpaares "sozial/asozial" aufstellen.

Aus Faulheit greife ich auf die Begriffsbeschreibung des Wikipedia-Beitrages zurück:

Der Begriff asozial ist als Gegenbegriff zu „sozial“ gebildet, wird jedoch oft im Sinne von „antisozial“ (= gemeinschaftsschädigend) verwendet. [...]Ein Individuum vollzieht seine persönlichen Handlungen ohne die geltenden gesellschaftlichen Normen und die Interessen anderer Menschen zu berücksichtigen.

Mein These ist, dass die Forderung Krugmans und vieler anderer Keynesianer asozial ist und soziale Gerechtigkeit als Feigenblatt nutzen.

Wie ich zu der Ansicht gelange, habe ich auch deutlich gemacht. Ich sagte, dass das Verfolgen persönlicher Interessen und die Realisierung ideologischer Vorstellungen durch Mittel Dritter oder (aus meiner Wertung) schlimmer noch durch Mittel künftiger Generationen asozial ist.

Schaue ich mir obige Definition an, fällt die Subsumtion nicht schwer.

Das einzige, was hieran schwer fallen könnte, wäre eine Abwägung. Ist es sozial heute Millionen Griechen zu helfen, ihren Lebensstandard zu halten, den sie nie aus eigenen Mitteln finanzieren konnten unter in Kaufnehmung des Umstandes, dass dadurch künftige Generationen belastet werden und Schulden mit sich tragen, die deren Eltern und Großeltern zum Wohle des Lebensstandards eine anderen Volkes auf genommen haben?

Ich verstehe die Situation der Griechen:

Wenn jemand monatlich 2.000 EUR netto verdient, ist das sehr viel Geld und man kann damit bestens über die Runden kommen. Würde die gleiche Person allerdings nach dem Anstieg seines Lebensstandards und dem Erwerb "unverzichtbarer" Güter und Annehmlichkeiten heute mit 5.000 EUR netto im Monat auskommen müssen, würde er massiv leiden, wenn er zuvor 10.000 EUR netto pro Monat zur Verfügung hat. Nicht anders ergeht es unseren griechischen Freunden. Aber ergibt sich aus hohen fremdfinanzierten Einkünften ein Anspruch auf Beibehaltung des Lebensstandards? Für mich ist die Abwägung daher leicht.

Noch leichter wird es für mich, wenn jemand aus egoistischen Motiven Forderungen aufstellt, die andere zu bezahlen haben, und sich dann als Helfer/Retter aufspielt. Das ist ASOZIAL!

Sei es der IWF, der einen Schuldenschnitt der anderen fordert- und selbst nicht bereit ist auf Forderungen zu verzichten, oder die USA, die - wie geschildert - geopolitische und wirtschaftliche Interessen verfolgen und deswegen Ausgaben anderer fordern.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1236064 Einträge in 13700 Threads, 13787 registrierte Benutzer Forumszeit: 28.04.2024, 20:26
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln