Bilanz des Referendums (Sonstiges)

Ulrich, Donnerstag, 16.07.2015, 18:17 (vor 3209 Tagen) @ Kulibi77

Du verstehst es immernoch nicht... Ich bin bei vielen, bzw. den meisten, Zielen von Tsipras auf seiner Seite. Nur ist es offensichtlich, dass seine Regierungsmannschaft keine Ahnung von Außenpolitik hat. Um zu erkennen dass sie sich selber (frühzeitig) ins Knie geschossen haben, dazu musste man nun wirklich kein Außenpolitikexperte sein. Das hat jeder Laie gesehen. Und um ihren innenpolitischen Arsch zu retten, haben sie dann das Referendum gemacht, nur um damit auch noch den Rest an Außenpolitik in Scherben zu legen.

Leider haben sie wohl auch keine Ahnung von Wirtschaftspolitik. Ansonsten hätten sie gewusst welche katastrophalen Folgen die Zeitverzögerung bei den Verhandlungen mit den Geldgebern nach sich ziehen würde. Mittlerweile geht man davon aus dass Griechenland bis 2018 bis zu 100 Milliarden Euro benötigt. Verglichen mit dem Zustand von vor einem Jahr sind das verheerende Werte.

Es gab auch keinerlei Plan wie es nach dem Referendum weitergehen sollte, nimmt man mal Varoufakis' wahnwitzigen Plan aus, die griechische Zentralbank zu "entern".

Und ganz ehrlich, alles was du dem an Hoffnung entgegen setzt ist wieder das unendlich pathetische Revolutionsgeheul? Das ist wohl mehr Anti-Hoffnung.

Dieses Revolutionsgeheul würde man ja noch verstehen wenn die Links-Rechts-Regierung in Athen irgend eine realistische Alternative geboten hätte. Aber ich sehe da keine. Von Februar bis Juni hat man keinerlei Reform auf den Weg gebracht die die steuerliche Situation verbessert oder den öffentlichen Sektor effizienter gemacht hat. Und wie man jetzt sieht hätte auch ein Schuldenschnitt nichts gebracht da das Land auch in den nächsten Jahren neue Kredite benötigt.