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Zwei TV Tipps: (Sonstiges)

Ulrich, Samstag, 04.07.2015, 20:31 (vor 3218 Tagen) @ Rupo

Also ich empfand die Runde ganz gut (was auch an Anne Will lag und das ein Herr Bosbach nicht eingeladen war ;-) ), Kauder und Wagenknecht müssen ja mal beissen ob ihrer fundamental unterschiedlichen Parteizugehörigkeit. Wagenknecht hat manchmal das Problem zu viel und zu schnell zu reden obwohl sie in der Sache richtig liegt und auch fundamental gut analysiert (ist halt dann manchmal anstrengend ihr zu folgen), Kauder war manchmal sehr hemdsärmelig, chauvinistisch unterwegs 'Sagen sie mal, sagen sie mal...' ;-). Grundsätzlich sieht man aber, dass das Format der Talkshow für so ein kompliziertes, ernstes Thema nicht geeignet ist und an seine Grenzen stößt.

Sorry, aber fachlich war Wagenknecht völlig neben der Spur. Ihre Aussagen zu den "verschwendeten" Milliarden für die Stabilisierung des griechischen Finanzsystems war da nur der Punkt auf dem i. Brechen die griechischen Banken zusammen, dann kollabiert auch die griechische Wirtschaft und der Staatshaushalt. Im Augenblick kann man ja beobachten welche fatalen Auswirkungen alleine die Furcht vor so einem Szenario hat.

1. Das Syriza Mitglied hab ich dort zum ersten Male erlebt, Du meinst vielleicht den anderen? Meiner Meinung nach hat er auch noch mal sehr dezidiert die Position der linken Regierung dargelegt ob man sie nun teilt oder nicht.

Der Mann wurde doch schon mit dem Satz begrüßt dass wer wohl im Studio übernachtet habe. Durchaus wahrscheinlich dass er die Position der links-rechtspopulistischen Regierung wiedergibt. Aber zu meinen vor 2010 sei in Griechenland alles in Ordnung gewesen, Schuld an der derzeitigen Situation sei zunächst die Bankenkrise gewesen und mittlerweile seien es die Gläubiger das kann man nun wirklich nur noch als absoluten Realitätsverlust bezeichnen.


2. Der luxemburgische Finanzminister war sehr gut anzuhören auch wenn man nicht alle Punkte so teilte und man bekam eine Idee woran es denn hakte, hakt. Zum Beispiel Kredite vs. Investitionsprogramm.

Er hat durchaus auch an anderen Stellen den Finger in die Wunde gelegt. In erster Linie hat er klar gemacht dass sie die griechische Seite völlig unprofessionell und völlig unberechenbar gezeigt hat.

3. Jetzt wird die Bankenpleite in Griechenland von den konservativen Kräften dazu benutzt, dass es ein funktionierendes Bankensystem geben muss. Schneider von der SPD Fraktion hat mal in der Bundestagsdiskussion es richtig gestellt, dass es jetzt eigentlich die Aufgabe der EZB wäre die vier großen griechischen Banken oder zu mindestens eine am laufen zu halten. Denn dafür wurde die EZB während der Bankenkrise und deren Rettung der 'systemwichtigen Banken' hauptsächlich vorgesehen. Die indirekte Staatsfinanzierung über Staatsanleihe Aufkäufe (das 50 Milliarden pro Monat Programm) ist eigentlich ein 'Abfallprodukt' ihrer Tätigkeit was aber zur Hauptsache geworden ist. Es braucht also kein großes Bankensystem, theoretisch könnte man das bis auf eine Handvoll verknappen und wenn man sehr 'böse' sein wollte könnte man sogar mit einer auskommen (Kommunismusreflex in 3.2.1.... ;--) ). Wenn davon gesprochen wird, dass das Finanzsystem durch uns gerettet wird dann ist damit was anderes gemeint, die Hegdfonds, die Gesellschaft die mit Kauf/Verkauf von Staatsanleihen Geld machen, die internationalen Devisenhändler, etc. Ich hatte das ja weiter unten mal angesprochen, wo ist denn eigentlich das Geld des Renterns? das er nur 60 Euro abheben kann ist ja die eine Seite aber wo sind denn seine Spareinlagen? was hat seine Bank denn damit gemacht und wieso kommt er dann da nicht ran?

Gruss,
Thomas

Sorry, aber da haust Du einige Sachen durcheinander. Die Käufe von europäischen Staatsanleihen dienen keineswegs der Staatsfinanzierung, sie bewirken lediglich dass die Kurse der Staatsanleihen stabilisiert und das Zinsniveau niedrig gehalten wird. Griechische Anleihen werden da übrigens kaum noch gekauft. Anders sieht es bei den ELA-Krediten aus. Da akzeptiert die EZB nur deshalb notgedrungen griechische Staatsanleihen weil die Banken dort nichts anderes mehr als Sicherheiten haben. Dazu der von Dir genannte Carsten Schneider: "Die EZB erhöht jede Woche das Volumen der Notfallkredite für die griechischen Banken und erhält damit die Fiktion ihrer Solvenz". Dass er trotzdem das schlimmste vermeiden will steht auf einem anderen Blatt.


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