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Krugman trifft den Nagel auf den Kopf (Sonstiges)

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Montag, 13.07.2015, 14:58 (vor 3211 Tagen) @ Rupo

Moin,
ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos was das Ergebnis betrifft.

Pro:
-Griechenland bekommt ein wesentlich größeres Paket
-Griechenland bekommt durch die Hintertür eine Verringerung der Schulden (Laufzeitstreckung)
-Griechenland bekommt ein Werkzeug um verkrustete Strukturen aufzubrechen (Staat, Oligarchen), ist ein nicht zu unterschätzender Punkt

Gerade letzteres ist wichtig. Das ist bei allem, was da in Griechenland schiefläuft, der entscheidende Punkt.


Con:
-Griechenland muss aus dem vorgesehenen Treuhandfond wieder Schuldendienst leisten
-Griechenland muss Staatsvermögen verkaufen, dass muss man sich genau anschauen was da privatisiert werden soll und an wen
-Griechenland bekommt mit dem IWF wieder einen Aufpasser an die Seite gestellt
und was ich als einen fundamentalen Eingriff in die griechische Souveränität empfinde:
-Griechenland muss verschiedene Gesetzte bis zu einer Frist verabschieden 'um Vertrauen zu schaffen'. Was soll das? vor allem werden Gesetzte zu Steuer-und Rentenreform mal nicht eben so schnell durch das Parlament gepeitscht, da muss ja auch ein wenig grundsätzliche Arbeit geleistet werden

Naja, Griechenland hat in den letzten Jahren extrem viel versprochen und fast nichts geliefert. Das man jetzt erst Taten sehen möchte, bevor was passiert, finde ich vor diesem Hintergrund nicht unverständlich.


Im Prinzip müsste Tsipras dieses Paket jetzt noch mal zur Abstimmung stellen beim Volk, wird er aber nicht machen.

Merkel wird aus der Nummer komischerweise mal wieder als Gewinnerin rausgehen, Onkel Wolfgang auch. Gabriel hat sich wie eine Schlange gewunden und stellt das jetzt als Erfolg dar, nennt man wohl dann Realpolitik?

Wie gesagt, ist noch alles etwas nebulös was das Ergebnis betrifft, mal schauen was die nächsten Tage so ergeben, kann ja noch alles kippen.

Gruss,
Thomas

P.S.: Anmerkung zu meiner persönlichen Freundin, der litauischen Staatspräsidentin Frau Grybauskaitė, sie kann jetzt mal die von Ihr beschworene Solidarität zeigen und nicht mehr auf Manjana machen wenn es um die Verteilung von Flüchtlingen in Europa geht u.a. aus dem Erstaufnahmeland Griechenland. Jetzt kann Dalia mal zeigen, dass Sie im europäischen Kontext handelt, ne Flüchtlinge will sie aber nicht und wenn nur freiwillig, verlogenes Pack.

Auch da muss man das wieder im Kontext sehen. Litauen hat erstmal knapp 45 Jahre unter russischer Besatzung gelitten und hat enorme Anstrengungen getätigt, um in die EU aufgenommen zu werden. Und jetzt soll man für den jahrelangen Betrug an den anderen EU-Partnern auch noch zahlen. Und das für ein Land, in dem das Durchschnittseinkommen höher ist, als in Litauen.


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