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Bilanz des Referendums (Sonstiges)

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Freitag, 17.07.2015, 07:24 (vor 3208 Tagen) @ Ulrich


Dieses Revolutionsgeheul würde man ja noch verstehen wenn die Links-Rechts-Regierung in Athen irgend eine realistische Alternative geboten hätte. Aber ich sehe da keine. Von Februar bis Juni hat man keinerlei Reform auf den Weg gebracht die die steuerliche Situation verbessert oder den öffentlichen Sektor effizienter gemacht hat. Und wie man jetzt sieht hätte auch ein Schuldenschnitt nichts gebracht da das Land auch in den nächsten Jahren neue Kredite benötigt.

"Wir fühlten, die Regierung fühlte, dass wir diesen Prozess nicht abbrechen dürfen. Sehen Sie, mein Vorschlag zu Beginn war dieser: Das ist ein Land, das vor einer langen Zeit auf Grund gelaufen ist. ...Natürlich müssen wir dieses Land reformieren – wir stimmen hier überein. Weil Zeit so wichtig ist und die Zentralbank uns [die griechischen Banken] während der Verhandlungen das Geld abdrehte, um uns unter einen Druck zu setzen, dem wir nicht standhalten, war mein Vorschlag die ganze Zeit über ein sehr einfacher: Lasst uns Einigkeit über drei oder vier wichtige Reformen erzielen, etwa das Steuersystem, die Mehrwertsteuer, und sie umgehend umsetzen. Und schon hätte man die Liquiditäts-Restriktionen der EZB abschwächen können. Ihr wollt eine umfassende Lösung – lasst uns weiter verhandeln – und in der Zwischenzeit lasst uns diese Reformen im Parlament als Übereinkunft zwischen uns und euch vorstellen.

Aber sie sagten: »Nein, nein, nein, das muss eine vollständige Überprüfung (der Maßnahmen) geben. Nichts wird umgesetzt, sollten sie es wagen, irgendwelche Gesetze einzubringen. Dies wird als einseitiges Handeln verstanden, das den Einigungsprozess behindert.« Und dann, ein paar Monate später, steckten sie natürlich zu den Medien durch, dass wir das Land nicht reformiert hätten und Zeit vergeudeten! Und so... [kichert] wurden wir auf eine gewisse, wichtige Weise, in die Falle gelockt."

Deutsche Übersetzung im ND sowie das Original in englischer Sprache im New Statesman

Die im Diktat geforderte Rücknahme selbst der wenigen Gesetzesvorhaben, die die Regierung sich durchzusetzen traute, deutet übrigens in die gleiche Richtung.


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