Merkel/Schaeuble gehen (zu) hohes Risiko (Sonstiges)

Ulrich, Donnerstag, 16.07.2015, 18:24 (vor 3209 Tagen) @ Lucky Luke

Ich glaube nicht, dass das Grexit-Papier von Schäuble wirklich das Ziel von ihm war. Das war einfach Verhandlungstaktik, um Tsipras unter Druck zu setzen. Schäble (Bad Cop) stellt die Extremforderung auf von der Merkel (Good Cop) dann schön zurückweichen kann und Tsipras Entgegenkommen beweisen kann.

Mittlerweile glaube ich schon dass er Griechenland tatsächlich aus dem Euro drängen wollte. Allerdings hat er wohl nicht realisiert welchen "Rette-sich-wer-kann"-Effekt dies bei Wirtschaft und Bevölkerung in Griechenland ausgelöst hätte.

Wie auch immer, Schäuble wäre es dringend anzuraten seine Worte demnächst bedachter zu wählen, und sein Schwiegersohn sollte am besten ganz die Klappe halten wenn es um Griechenland geht.

Ein Grexit auf Zeit wäre nun wirklich Quatsch. Ich halte nichts davon die Eurozone zu einer 1. Bundeslig zu machen, in die man auf und absteigen kann. So kann eine Währungsunion nicht funktionieren. Ohne gemeinsame Fiskalpolitik in der Zukunf aber auch nicht. Und das heißt Aufgabe von nationaler Souveränität, was kein Putsch ist.

So etwas wäre auch ohne längere Vorbereitungszeit faktisch nicht möglich gewesen. Hätte man sich nicht geeinigt dann hätte man einen Staat gehabt dessen offizielle Währung zwar der Euro ist, der aber pleite gewesen wäre und seine Verpflichtungen innerhalb des Landes nur mit IOUs beglichen hätte. Faktisch wäre dies eine Parallelwährung gewesen, nur hätte die wohl kaum jemand gewollt, dies hätte vermutlich zu einem raschen Wertverlust dieser Schuldscheine geführt.