OXI = 61% - Nai = 39% - ευχαριστώ (Sonstiges)

AdamSmith, ..., Sonntag, 05.07.2015, 23:09 (vor 3219 Tagen) @ Königsbacher

Ganz einfach um das schlimmste zu verhindern. Griechenland ist beispielsweise nicht mehr in der Lage dringend notwendige Medikamenten-Importe aus dem Ausland zu bezahlen. Die Wirtschaft steht vor dem Zusammenbruch, bricht das Finanzsystem zusammen, dann werden auch die Touristen ausbleiben, etc. Da ist vieles zu tun.

Du läufst schon den ganzen Tag als Grim Reaper mit der Sense hier durchs Forum. Warte ab, die verhandeln einfach weiter und da ist noch nichts entschieden.

Finanzkrisen entwickeln eine Dynamik, die nicht erfassbar oder vorhersehbar ist und die vor allem zeitlich nicht auf den gemächlichen europäischen Abstimmungsprozess Rücksicht nehmen.

Die Frage ist, wer schneller ist, die Verhandlungen oder die Realität. Die griechischen Banken haben noch wenige Milliarden EURO an Bargeld aber 130 Mrd. EUR Sichteinlagen, es braucht also entweder neue EZB-Hilfen, Asset-Notverkäufe oder eine noch weiter verschärfte Kapital-Kontrolle um den Banken-Kollaps weiter hinauszuschieben. EZB-Hilfen fließen frühestens nach Neuaufnahme der Verhandlungen oder in einem Hail-Mary-Verfahren indem die griechische Regierung die EZB gerichtlich zwingt, weitere Nothilfen zu gewähren - damit aber noch mehr politisches Kapital vernichtet[*). Asset-Notverkäufe im derzeitigen politischen Umfeld würde zu massiven Verlusten führen (>50% auf den Buchwert). Noch weiter verschärfte Kapitalkontrollen sind defakto genau dass, wogegen sich die Bürger mit ihrer heutigen Entscheidung ausgesprochen haben, siehe oben normale wirtschaftliche Tätigkeit.

(*)vermutlich aber europarechtlich gar nicht umsetzbar.