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Die Trump-Regierung plant die Manipulation von Statistiken - Von Russland lernen heißt fälschen lernen? (Politik)

Ulrich, Montag, 03.03.2025, 12:06 (vor 286 Tagen) @ Schnippelbohne

Trotz Kritik von Ökonomen - US-Handelsminister will Staatsausgaben vom BIP abziehen (Spiegel)

"Die Politik der Trump-Regierung mit der Abrissbirne birgt ein hohes wirtschaftliches Risiko. Die konkreten Auswirkungen wären unter anderem am Bruttoinlandsprodukt abzulesen. Handelsminister Lutnick will die Statistik nun ändern."

Auch das ist für mich ein Bruch nicht nur mit westlichen Standards, sondern auch mit westlichen Werten. Auch hier wandelt man auf den Spuren von totalitären Staaten wie Russland, in denen wesentliche statistische Kennzahlen nicht die wirtschaftliche Realität abbilden, sondern ein geschöntes Bild zeigen.


Er kann ja vieles beschönigen, aber z.B. die Aktienkurse oder die tatsächlichen Endverbraucherpreise nicht. Wie titelt der Spiegel gerade: "Dann sehen die Amerikaner, dass der Kaiser nackt ist" (Artikel hinter der Paywall).

Den Artikel habe ich mittlerweile gelesen. Für Leute mit Spiegel-Abo:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/boerse-warum-donald-trumps-zweite-amtszeit-die-finanzmaerkte-enttaeuscht-a-3eac6ec6-8b34-4060-9134-428df541f225

Das Bild vom "nackten Kaiser ist nicht neu, es drängt sich geradezu auf.

Sehr vieles empfinde ich als nachvollziehbar, anderes sehe ich noch negativer. Martin Lück spricht zum Beispiel von Elon Musk als einem "reinen Opportunisten". Das gilt allerdings meiner Meinung nach nicht mehr. Musk ist wie z.B. Peter Thiel oder J.D. Vance Anhänger von Curtis Yarvin und der von dem wesentlich beeinflussten Neoreaktionäre Bewegung. Diese Leute wollen tatsächlich den amerikanischen Staat zerschlagen und durch ein System von Aktiengesellschaften ersetzen, deren Vorstände nach außen jeweils diktatorisch agieren und nach innen nur ihren Großaktionären Rechenschaft schuldig sind. DOGE ist hier ein Werkzeug, das Musk für diesen Zweck perfekt geeignet scheint. Die US-Behörden und vor allem das US-Militär sind aber ein relevanter wirtschaftlicher Faktor im Land, das Verteidigungsministerium wohl der größte Akteur innerhalb der US-Volkswirtschaft. An ihm hängt unglaublich viel. Vom großen Rüstungskonzern über Technologiekonzerne, Großunternehmen, die für die Unterhaltung der Infrastruktur zuständig sind, Bauunternehmen bis hin zu Ein-Personen-Firmen. Spart man beim Militär, dann verursacht das schmerzhafte Einschnitte vor allem in Bundesstaaten, die wirtschaftlich eher nicht gut aufgestellt sind. Diese Neoreaktionäre Bewegung ist deshalb zwar eine Spielwiese für Tech-Milliardäre, aber eine ganz massive Bedrohung für die alteingesessene US-Wirtschaft. Das könnte noch richtig "knallen".


Außerdem frage ich mich, was das für den Finanzplatz USA bedeutet, wenn die Kennzahlen nicht mehr verlässlich sind. Da würde ich als Großinvestor doch lieber abwandern, statt in potemkinsche Dörfer zu investieren.

Das klingt nachvollziehbar. Der Finanzsektor liebt zudem auf der einen Seite zwar Deregulierung, aber er hasst auf der anderen Seite Unsicherheit. Donald Trump steht für beides. Sein Verhalten sorgt dafür, dass die Risiken auf dem Finanzmarkt deutlich ansteigen. Zwar lassen sich Börsencrashs in der Regel nicht vorhersagen, aber es sind sehr wohl Aussagen darüber möglich, in welchem Umfeld sie wahrscheinlicher werden. Dass diese Wahrscheinlichkeiten steigen, dafür sorgt Donald Trump durch sein Verhalten. Ggf. könnten sogar Kryptowährungen der Auslöser sein.


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