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Tut das die Ärztekammer auch? (Politik)

micha87, bei Berlin, Dienstag, 23.07.2024, 21:32 (vor 510 Tagen) @ Bender B. Rodriguez

1. Weil sich dem Staat damit eine Einnahmequelle bietet, die auf keinen größeren Widerstand stößt.

Nachfrageelastizität und Suchtverhalten einerseits, aber kein grundlegendes Lebensmittel wie Gemüse/Fleisch etc. andererseits. Man besteuert ja was nicht Wichtiges (aber "geiles"). Ist aber nur bedingt ein Argument für oder gegen Besteuerung per se für mich.

2. Was hat das mit der Diskussion zu tun?

Verhaltenssteuerung durch Regulierung. Funktioniert auch in anderen Bereichen oder Ländern ohne, dass der Individualcharakter komplett aufgegeben wird.

3. Sollen wir Zucker jetzt auch erst ab 18 Jahren zugänglich machen wie harten Alkohol?

Nein, aber in seinem Konsum begrenzen. Das ist durchaus legitim.
Die westliche Bevölkerung zeigt seit Jahrzehnten, dass das Kollektiv (zunehmend) nicht in der Lage ist, mit Zucker bzw. ungesunden hochverarbeiteten Lebensmitteln korrekt umzugehen. Kann man auf zunehmende Verdummung der Menschen schieben oder auf clever ausgenutzte Verhaltensschwächen von Menschen im Allgemeinen. Zucker ist ganz natürlich etwas, worauf der Körper super anspringt und mehr von will. Zudem kommt kontinuierliche und konsequente Konditionierung/Gewöhnung durch Verwendung in sehr, sehr vielen Lebensmitteln der Industrie. Schmeckt halt, wenn mehr Zucker drin ist.

Bin auch kein Fan von zu viel Regulierung, aber eine Zuckersteuer hätte eventuell sehr gute Auswirkungen auch auf andere Bereiche (Kosten für Krankenkassen etc.). Da überwiegt für mich deutlich der gesellschaftlichen Mehrwert gegenüber dem kumulativen Individualverlust.

Den Konsum von Zucker steuerlich abermals zu bepreisen erscheint mir nicht zielführend, dann müsste man bei Fruchtzucker direkt weitermachen. Weshalb wird die eine Art von Zucker dann extra besteuert und die andere wiederum nicht? Im übrigen sind doch jetzt schon Haribo & Co. extrem teurer geworden im Vergleich zu vorher, die Packungen werden immer kleiner, sodass man als Verbraucher eh nur noch im Angebot kauft o. auf günstigere Artikel ausweicht.

Die Aufgabe des Staates ist es dann regulativ in Märkte einzugreifen, wenn diese Märkte nicht funktionieren und die Ergebnisse zu lasten anderer Marktteilnehmer gehen. Wir haben aber auf den Süßigkeitenmarkt keine Situation, wo ein Monopol vorliegt und andere Marktteilnehmer systematisch benachteiligt werden.

Es ist streng genommen nicht die Aufgabe des Staates festzulegen, wie die Bevölkerung sich vollwertig zu ernähren hat und nun den Versuch zu wagen dies steuerlich zu lenken, geht mMn am Thema vorbei. Im Ergebnis geht das geht zu Lasten der Konzerne & Mitarbeiter und der Konsumenten die halbwegs Linie halten können.

Wir nehmen mit so einer Besteuerung also Rücksicht auf diejenigen, die mit ausgiebigen Zuckerkonsum zu kämpfen haben. Das übergeordnete Ziel ist es doch vermutlich die Folgen des Zuckerkonsums zu reduzieren, dann muss man aber bei der Produktion hinschauen, mit einer Steuer schraubt man lediglich an der Preisschraube, ohne die Symptome & Ursachen ernsthaft anzugehen.


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