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Hamas erklärt Gaza-Krieg für beendet (Politik)

Ulrich, Dienstag, 14.10.2025, 08:59 (vor 61 Tagen) @ FourrierTrans

Evidenzen gibt es hierzu natürlich nicht, was ich aber aus meinem privaten Umfeld von Israelis höre, hat Trump im Vorfeld des Treffens mit Netanjahu insbesondere die arabischen Kanäle bespielt und der nun bekannte Plan war größtenteils schon in klaren Konturen finalisiert, bevor man Netanjahu dann vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Das Vertrauensverhältnis war wohl komplett zerrüttet. Offenbar muss Trump Netanjahu dann derart aggressiv hinter verschlossenen Türen verständlich gemacht haben, dass er diesem Plan gefälligst zuzustimmen hat, dass wenn dies nicht geschehe, er mittelfristig durchaus mit einer Gefahr für Leib und Leben durch externe Kräfte in der Region zu rechnen habe, weil die USA sein Regime bei einer Ablehnung des Plans gänzlich fallen lassen würden. Netanjahu weiß natürlich, dass ein Ende des Krieges auf der anderen Seite auch wieder eine, mehr oder weniger, Gefahr für Leib und Leben seinerseits bedeutet, nur dann eben im Innern. Ein Agreement war wohl, dass Netanjahu bei Beendigung des Krieges eine Art Asyl-Zusicherung von Trump bekommen hat, quasi "freies Geleit" in die Staaten. Denn es wird jetzt nicht lange dauern, bis der Hass der Israelis sich im ersten Schritt auf das Regime Netanjahus richten wird. Das zeigt sich teilweise jetzt schon in Israel mit übergroßen Trump-Konterfeis auf Werbetafeln mit der Überschrift:"my President". Und im zweiten Schritt wird sich das jüdische Volk dann noch einmal in der Retroperspektive vergegenwärtigen, wer im Ausland Steigbügelhalter des Regimes war und Netanjahu geflissentlich gefolgt ist, statt darauf einzuwirken, diesen für die Israelis mittel- bis langfristig gefährlichen Vorgang zu beenden.

Donald Trump will unbedingt den Friedensnobelpreis. Und er ist seit einiger Zeit der Auffassung, eine Befriedung des Gazastreifens, zumindest aber ein Waffenstillstand mitsamt Freilassung der noch überlebenden Geiseln würde ihm diesen Preis einbringen.

Benjamin Netanjahu hat immer wieder versucht, diese Pläne zu torpedieren, zuletzt mit einem Militärschlag gegen die politische Führung der Hamas in Katar. Hätte er damit Erfolg gehabt, wäre zunächst einmal niemand mehr dagewesen, der ein Verhandlungsmandat der Hamas gehabt hätte. Solange der Krieg im Gazastreifen tobte, konnte Netanjahu sicher sein, dass es nicht zu Neuwahlen käme, nach denen er eventuell als Premierminister abgewählt werden würde und sich erneut dem Korruptionsverfahren geben ihn stellen müsste.

Der Angriff in Katar dürfte vom Narzissten Trump als unerträgliche Kränkung empfunden worden sein. Deshalb gehe auch ich davon aus, dass er Netanjahu ganz massiv die Daumenschrauben angelegt hat, um ein Übereinkommen doch noch zu erzwingen. Vermutlich wird man über kurz oder lang erfahren, welches Drohpotential Trump aufgebaut hat.


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