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María Corina Machado bekommt Friedensnobelpreis (Politik)

uwelito, Wambel forever, Freitag, 10.10.2025, 15:27 (vor 65 Tagen) @ Habakuk

Ist eine stramm Rechte und so ziemlich beste Freundin vom Trump in Venezuela. Es sieht mir ganz danach aus, als hätte man da eine strategische Wahl getroffen, um Trump vermeiden zu können, aber ihn auch nicht zu sehr zu brüskieren.


Ich weiß nicht, ob "stramm Rechte" die richtige Formulierung ist. Sie gilt als ausgesprochen wirtschaftsliberal und entstammt einer reichen Familie. Über Trump hat sie sich wohl mehrfach positiv geäußert und seine Position hinsichtlich Venezuela gewürdigt. Das kann man kritisch sehen, aber wie sollte sie sich aus ihrer Position heraus auch anders äußern, wenn sie langfristig eine Chance gegen das Maduro-Regime haben möchte?

Der Nobelpreis erhält sie ja auch nicht für ihre politische Position.

"Das norwegische Nobelkomitee erklärte laut CBS News: „María Corina Machado erfüllt alle drei Kriterien, die in Alfred Nobels Testament für die Auswahl eines Friedensnobelpreisträgers genannt sind. Sie hat die Opposition ihres Landes zusammengebracht. Sie ist niemals in ihrem Widerstand gegen die Militarisierung der venezolanischen Gesellschaft gewankt. Sie war standhaft in ihrer Unterstützung für einen friedlichen Übergang zur Demokratie.“"

Den informativsten Artikel über Machado habe ich auf die Schnelle in der Frankfurter Rundschau gefunden:

https://www.fr.de/politik/aus-dem-versteck-zum-friedensnobelpreis-wer-ist-mari-corina-machado-zr-93979561.html


Chappi sieht das schon richtig. Wenn man sie nur im heutigen Kontext betrachtet, kann man zu deiner Einschätzung gelangen. Allerdings tickte sie schon so, als Chavez noch Präsident und sie Abgeordnete war. Ich habe das ja alles aus nächster Nähe beobachtet und zu der Zeit war sie sogar noch extremer unterwegs. Zu einer Zeit, wo man sich durchaus noch Hoffnung machen durfte, dass die Geschichte in Venezuela einen anderen Lauf nimmt. Dass das Land zu dem geworden ist, was wir heute sehen, war nicht unvermeidbar und Bösewichte gibt es auf allen Seiten in dieser Geschichte.


Ja, dankeschön. Es ist ja aus europäischer Sicht nicht einfach ein politisches Spektrum in anderen Teilen der Welt zu überblicken. Ich verstehe ja nicht mal, wie die Franzosen politisch so ticken. Andererseits erkenne ich in allem, was ich über Frau Machado so lese, durchaus ihr Bestreben, Menschenrechte und Demokratie in Venezuela zu erkämpfen und das mit hohem persönlichen Risiko. Das kann ich mit meinem europäischen Bild von "stramm Rechten" nicht ganz in Einklang bringen. Deswegen finde ich eine solche Kategorisierung - zumindest für mich - nur bedingt nützlich.

Du hast Recht, man müsste das besser differenzieren und normalerweise bilde ich mir immer ein, das zu tun. Sie ist für viele Venezolaner eine absolute Hoffnungsträgerin, z.B. auch für meine Frau. Kriegen uns ab und zu mal wegen ihr in die Haare ;-) Ein großes Problem der venezolanischen Opposition ist, dass man sich nur selten aus Überzeugung auf einen Leader oder Leaderin einigen kann. Und wenn das mal geschehen ist, dann kommen eigentlich immer ganz schnell Riesenkorruptionsskandale ans Licht. Wie z.B. zuletzt bei Juan Guaido, der ja z.B. auch von der Bundesregierung offiziell als Präsident Venezuelas anerkannt worden war. Ein ziemliches Eigentor, weil der wissenschaftliche Dienst des Bundestags sehr schnell darauf hingewiesen hat, dass laut internationalem Recht Staaten anerkannt werden, aber keine Personen. Am Ende wusste man nicht so recht, wie man da wieder rauskommt. Heiko Maaß Superstar. Es ist interessant mal „Otto Gebauer“ zu googeln. Den hatte Guaido als Botschafter in Deutschland ernannt….Aber ich schweife ab.

Hinter Machado haben sich große Teile des venezolanischen Volkes gestellt, sie wäre ohne Frage gewählt worden, hätte Maduro ihre Kandidatur nicht verhindert. Wie gesagt, ich sehe die Frau um einiges differenzierter und falle nicht auf ihren Schafspelz herein. Allerdings muss man ihren Mut bewundern und den hat sie schon vor 20 Jahren gezeigt. Zudem ist sie bisher in keinen oder zumindest keinen großen Korruptions -Skandalen aufgetaucht, was daran legt, dass sie eine eher unkonventionelle Politikerin ohne große Vernetzung in den etablierten beziehungsweise zuletzt stark geworden Parteien ist. Ihre Organisationsstruktur funktioniert vollkommen anders. Zudem hat sie im letzten Wahlkampf immer an die Menschen appelliert, ihren Kampf gewaltlos zu führen und das ist, was ich ihr wirklich außerordentlich hoch anrechne.


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