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Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt (Sonstiges)

Kulibi77, Freitag, 17.05.2019, 22:20 (vor 1798 Tagen) @ Ulrich

In Großbritannien kollabiert im Augenblick das Parteiensystem. Der nächste Premier heißt eventuell Boris Johnson, und was dann kommt, das weiß wohl niemand. In der aktuellen Konstellation könnten die 30, 35 Prozent von Fargage ausreichen, um im Unterhaus die absolute Mehrheit zu gewinnen. Und dann gnade den Briten Gott.

Bei der EU-Wahl wird der pro-Brexit-Block der Briten nach aktuellen Umfragen weniger Mandate erhalten als bei der Europawahl 2014.

Bei den aktuellen Umfragen zu einer Wahl in UK wäre aktuell Labour der klare Wahlgewinner (trotz Verlusten). Die Brexitpartei hat aktuell in keiner Umfrage auch nur einen Sitz im Unterhaus, obwohl sie insgesamt auf ungefähr 16-17% der Stimmen kommen.

Von Seiten der EU wäre es also nur clever, die Kannibalisierung der Konservativen und pro-Brexiter stillschweigend zu beobachten, und dann dem englischen Wahlsystem zu danken, dass diese Kannibalisierung i.E. proeuropäischen Kräften hilft.

Im Augenblick kann die EU nur eines machen, Abstand halten. Keine erneute Verlängerung der Mitgliedschaft, die Briten müssen auf die harte Tour lernen, welche Vorteile eine EU-Mitgliedschaft bietet. Manche Kinder lernen halt erst, dass eine Herdplatte heiß ist, wenn sie drauf gepackt haben.

Das widerspricht diametral den erklärten Verhandlungszielen der EU. Die EU will eine möglichst enge Anbindung Großbritanniens an Europa. Alles andere wäre auch Wahnsinn. Es wäre schon ironisch, wenn ausgerechnet die "Brüsseler Bürokraten" Johnson und Farage zum Endsieg verhelfen, obwohl diese nur eine absolute Minderheit in UK sind. Zwar eine mit Würgegriff, aber das muss man halt aussitzen, solange diese Möglichkeit noch besteht. Das Ziel ist es nicht irgendwem Lektionen zu erteilen, sondern weiterhin Großbritannien eng an Europa zu binden.

In ein paar Jahren kann man Großbritannien dann fragen, ob sie nicht wieder in die EU eintreten wollen. Dann dürfte der wirtschaftliche Schaden aber bereits angerichtet sein. Die Arbeitsplätze in der Industrie, die in der Zwischenzeit wegfallen, bringt ihnen niemand zurück.

Erstmal bestrafen und dann wieder integrieren, das war schon 1919/20 in Versaille eine großartige Strategie.


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