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Brexit verschoben auf Halloween 2019 (Sonstiges)

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 11:53 (vor 1835 Tagen) @ Copperfield

Für mich läuft so gut wie alles darauf hinaus, dass wir Ende Oktober genau da stehen, wo wir auch heute stehen.


UK wird im Oktober wahrscheinlich noch dort stehen. Die EU aber nicht. Die Wahlen sind dann durch und die Posten vergeben. Neues Parlament, neue Kommision. Und die nächste Wahl ist lange hin.


Sorry, aber das ist mit Verlaub Unsinn.


Wieso, vor der EU-Wahl wollte keiner das Chaos mit einem No-Deal-Brexit. Das kann im Oktober doch anders aussehen.

England kann sich gar nicht bewegen. Der No-Deal ist ausgeschlossen. Die EU bietet nur diesen Deal an (in der jetzigen Zusammensetzung). Auch der Deal kann dann evtl. geändert werden. Was ich aber auch für unwahrscheinlich halte.

Großbritannien kann sich nicht bewegen, weil sich die Brexit-Hardliner nicht bewegen wollen. Die hängen Vorstellungen an, die aus dem vorletzten Jahrhundert stammen. Ginge man die Sache rational an, dann wäre die beste Lösung ein Verbleib in der EU. Die zweitbeste eine Lösung wie mit Norwegen, die drittbeste ein Verbleib nur in der Zollunion. Und die schlechteste ein völlige Abkopplung von der EU, wie sie sie sich die Brexit-Hardliner vorstellen. Ich empfehle da einen Blick in das aktuelle Interview mit der Chefökonomin des britischen Industrieverbandes CBI zum verschobenen EU-Austritt.


Ich hab ja nicht gesagt das sie im Oktober rausgeworfen werden. Aber die Parameter ändern sich im Mai nun mal. Mehrheiten, Koalitionen, Kommission inkl. Präsident, Ratspräsident. Auf der anderen Seite bleibt May mit nix in der Hand.

Das Problem ist, wenn das neue Parlament und die neue EU-Kommission stehen, dann fängt dessen Arbeit erst an. Der aktuelle Haushalt gilt bis Ende 2020, aber ab dem zweiten Halbjahr 2019 laufen die Verhandlungen für den nächsten Haushalt. Die Weltkonjunktur verdunkelt sich, es droht ein Handelskrieg mit den USA, China fährt mit dem Projekt "Neue Seidenstraße" eine sehr problematische Strategie und versucht, kleinere europäische Staaten zu dominieren. Die Strategie kennt man bereits aus Asien und Afrika. Zunächst gibt man "großzügig" Kredite, können die nicht zurückgezahlt werden, "pfändet" man Infrastruktur. Und nicht zuletzt gibt es einige zusätzliche Konflikte innerhalb der EU, Stichworte Italien, Ungarn, Polen. Was wir jetzt auf keinen Fall gebrauchen können, ist eine paralysierte Europäische Union.

Die EU kann den Briten auch keinen "besseren" Deal anbieten. Ansonsten würde man einen Präzedenzfall für andere "Rosinenpicker" schaffen. Die Ungewissheit schädigt zudem die gesamte EU-Wirtschaft, und das ggf. schwerwiegender als es ein kurzfristiger harter Cut tun würde.


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