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Brexit verschoben auf Halloween 2019 (Sonstiges)

Kulibi77, Freitag, 12.04.2019, 14:53 (vor 1834 Tagen) @ Ulrich

Bei den demnächst anstehenden Europa-Wahlen dürfte die Verschiebung des britischen Austritts Wasser auf die Mühlen der Populisten und der Radikalen sein.

Die EU-Feindschaft in vielen Ländern ist mit oder ohne Brexit ausgeprägt. Ich glaube der Effekt ist im Vergleich zu den Lebensproblemen (Jugendarbeitslosigkeit z.B.) in diesen Ländern wohl eher vernachlässigbar.

Und wie geht es dann weiter? Es muss eine neue Kommission gewählt und ein neuer EU-Haushalt verhandelt werden. Sollen die Briten da noch mitreden, sollen sie eventuell sogar noch einen EU-Kommissar stellen, der "auf Abruf" bestimmt wird?

Solange sie Mitglied sind, solange dürfen sie mitreden. Ist doch selbstverständlich. Der aktuelle GB-EU-Kommissar war doch auch nur noch auf Abruf im Amt. Den letzten EU-Haushalt haben die Briten auch mitbeschlossen, obwohl der Brexit schon längst beschlossene Sache war.

Für die Wirtschaft ist wohl wenig schlimmer als Ungewissheit. Wir erleben seit einigen Monaten einen ganz massiven Einbruch bei den Industrieaufträgen. Bald dürfte der Punkt erreicht sein, an dem das Warten auf den Brexit negativere Folgen haben wird als der Brexit selbst.

Das dürfte für GB stimmen, der Abschwung in der Eurozone insgesamt dürfte allerdings auch ohne oder mit erfolgreichen Brexit wenig an Dynamik verlieren.

Vor allem spricht für mich wenig dafür, dass sich die gegenwärtige Blockade in Großbritannien auflösen wird. Nicht nur die Beteiligten in der Politik, sondern auch ein Großteil der Bevölkerung hat in der Frage eine sehr feste Position, es spricht wenig dafür dass es hier wirklich große Bewegungen geben wird. Es spricht viel dafür, dass im Augenblick zwar diejenigen, die in der EU bleiben wollen knapp in der Mehrheit sind, aber die Spaltung in zwei ähnlich große, sich diametral gegenüberstehende Blöcke bleibt.

In ein zweites Referendum würde ich keine Hoffnungen setzen. Sowohl die Mehrheit der Politiker als auch die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen.

Und auch Neuwahlen sehe ich nicht. Die Verantwortlichen bei den Konservativen wissen bei allen sonstigen Meinungsverschiedenheiten genau, dass dies die Partei zerreißen könnte.

Das einzige, das eventuell etwas bringen könnte, wäre eine "Explosion" des britischen Parteiensystems. Völlig ausschließen will ich das nicht. Das politische System ist völlig ineinander verhakt, gleichzeitig steht es unter enormen Druck. Falls es auseinander fliegen sollte, dann wohl mit einem sehr lauten "Knall". Aber dieses Szenario erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich. Für mich läuft so gut wie alles darauf hinaus, dass wir Ende Oktober genau da stehen, wo wir auch heute stehen.

Am Ende geht es für May darum ein paar Parlamentarier auf die eigene Seite zu ziehen und nicht darum die Spaltung der Bevölkerung aufzuheben.


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