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Was wär denn so schlimm an einem harten Brexit? (Sonstiges)

Ulrich, Montag, 25.03.2019, 09:44 (vor 1830 Tagen) @ bobschulz


Aber gehen denn nicht die Milliarden die an die EU gingen direkt an die englische Bevölkerung? oder haben die Brexit-Befürworter etwa gelogen?:-)
Die Finanzwirtschaft ist ja nur ein Beispiel der Abwanderung.
Was mich weiterhin wundert ist, dass die eigentlich doch immer weiter bekannt werdenden Folgen nicht zu einem Umdenken geführt haben. Innerhalb der letzten Jahre sind ja auch viele Firmen mit ihrer Europazentrale aus GB weggezogen, das hätte man ja als Warnsignal deuten können. Und das war aufgrund von Unsicherheit, ob oder wann der Brexit passiert und wenn dann wie. Und das ist ja das Hauptproblem der gesamten Situation: Keiner bekommt konstruktive Lösungen hin, wie auch immer sie aussehen. Die Briten sind weiterhin doch vollkommen unberechenbar, und das ist das Beängstigende!
Ich war letztes Jahr in Amsterdam, die haben sich wegen der - vollständigen oder zumindest teilweisen- Umsiedlung vieler Firmen oder Europaniederlassungen der global player gefreut, die vorher in GB angesiedelt waren.
Natürlich auch nur bedingt gefreut, da dadurch Wohnraum und Büroraum knapp wird, aber der Wirtschaft schadet es sicher nicht.

Für mich ist der Brexit eine Folge eines völligen Realitätsverlustes von weiten Teilen der britischen Politik und auch der Medien. Im Grunde will man nicht aus der EU, sondern raus aus dem 21. Jahrhundert. Man hängt den Träumen von einem weltumspannenden Commonwealth nach und vergisst dass Großbritainnien bereits in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts in eine riesige Wirtschaftskrise gerutscht ist als dieses Weltreich zerbrach. Damals galt Großbritannien als "der kranke Mann Europas", man wollte in die EWG, musste aber wegen des Vetos der Franzosen längere Zeit warten, bevor man eintreten durfte.

Und auch heute glauben noch viele Menschen, die Warnungen vor den Folgen eines harten Austritts aus der EU seien nichts als Lügen und Propaganda.

Seit der Entscheidung für den Brexit sind die britschen Wirtschaftszahlen schlechter geworden. Allerdings muss ich zugeben, die große Krise ist bisher ausgeblieben. Während Italien in die Rezession rutscht, ist das Wachstum in Großbritannien noch positiv. Allerdings vermute ich dafür zwei Gründe. Zum einen ging die Wirtschaft dort wohl sehr lange davon aus, es würde einen geordneten Übergang geben und Großbritannien würde einen Status ähnlich dem der Schweiz oder Norwegens erlangen. Und zudem werden seit einiger Zeit geraume Anstrengungen unternommen, um die Auswirkungen eines mittlerweile drohenden Brexit abzufedern. Unternehmen und Privatleute legen Vorräte an, zudem werden in Unternehmen und Behörden unzählige zusätzliche Arbeitsstunden geleistet um sich auf den Brexit vorzubereiten. All das schlägt zunächst einmal positiv auf das BIP durch. Den Großteil der Auswirkungen wird man erst nach dem "Tag X" sehen.


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