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Brexit verschoben auf Halloween 2019 (Sonstiges)

Ulrich, Donnerstag, 11.04.2019, 08:23 (vor 1842 Tagen) @ dozer

Diese Ungewissheit noch weiter hinauszuzögern wird den Briten noch ganz böse auf die Füße fallen. Allein wirtschaftlich müssen doch Unternehmen wissen, in welche Richtung sie planen müssen. Wer investiert denn da jetzt noch?

Das fällt den Briten mit Sicherheit auf die Füße, aber leider nicht nur ihnen. Vor einer Woche konnte man lesen: Deutsche Industrie verzeichnet drastischen Rückgang der Neuaufträge. Da spielen sicherlich einige Gründe hinein, aber ich gehe davon aus, die durch den Brexit hervorgerufene Unsicherheit ist einer davon.


Ich gehe davon aus, dass der ein oder andere Kunde von uns Richtung Irland geht, zumindest Lagertechnisch, um Zölle und Steuern zu sparen, aber momentan verharrt man in Wartestellung.

Solange es um die Verschiebung von Lagerkapazitäten geht, ist die Sache ja auch recht einfach - so man noch freie Kapazitäten findet. Die Verlagerung von Produktionskapazitäten ist eine andere Sache. Interessanterweise könnten Automobilhersteller wie BMW die eigentliche Fertigung von Fahrzeugen wohl mit begrenztem Aufwand aus Großbritannien nach Deutschland verlegen. Aber bei der Produktion von Komponenten sieht es teilweise wohl anders aus. Ford beispielsweise hat ein Motorenwerk in England. Die Motoren von dort werden nach Deutschland und Belgien exportiert, dort in Ford-Fahrzeuge eingebaut die teilweise wieder nach Großbritannien exportiert werden. Fällt die Beziehung zwischen Großbritannien und der EU auf WTO-Standards zurück, dann müsste Ford auf den Wert der Motoren knapp 5 Prozent Zoll entrichten, bei den fertigen Fahrzeugen wären es dann noch einmal zehn Prozent. Und ein spezialisiertes Motorenwerk verlagert man nicht so einfach. Ähnlich sieht es mit der Tragflächenproduktion von Airbus in Wales aus.

Dass die Wirtschaftszahlen bei den Briten nicht völlig im Keller sind, das könnte meiner Meinung nach durchaus mit den Vorbereitungen auf den Bexit zu tun haben. Der Aufbau von Lagerbeständen, die Ausarbeitung von Notfallplänen, Umstrukturierungen, alles verursacht Kosten - die aber erst einmal das BIP nach oben treiben.


Ich werde ja schon wahnsinnig, wenn im kleinen Stil keine Entscheidung getroffen wird, aber ein ganzes Land so auf die Zerreißprobe zu stellen...sehr mutig.

Wohl eher völlig wahnsinnig.


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