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Die Briten wollen raus (Sonstiges)

Ulrich, Sonntag, 17.03.2019, 13:45 (vor 1867 Tagen) @ Basti Van Basten

Dann sollen sie es jetzt auch durchziehen. Ihnen waren die Regeln und Fristen bekannt. Sie haben sich gegen ein neues Votum entschieden. Was wollen die jetzt noch? Bis zur Europawahl werden die eh keine Fortschritte in den ihren Brexit-Planungen machen. Also wäre froh, wenn die EU sich gegen eine Fristverlängerung ausspricht.

Das Problem ist, nicht alle Briten "wollen raus". Eine knappe Mehrheit derjenigen, die zur Abstimmung gegangen sind hat für "Leave" votiert. Dieses Ergebnis ist einerseits auf eine massive, auch mit russischen Geld finanzierte Desinformationskampagne und andererseits auf deutlich unterschiedliche Mobilisierungsraten in beiden Lagern zurückzuführen.

Ich gehe davon aus, dass es in Großbritannien eine Mehrheit gibt, die den einmal gefassten Beschluss umsetzen will. Teils aus Überzeugung, teils weil man der Meinung ist, man müsse sich der Mehrheitsentscheidung beugen.

Auch im Parlament dürfte es eine klare Mehrheit für den Austritt aus der EU geben. Aber diese Mehrheit ist sich darüber uneinig, wie dieser Ausstieg erfolgen soll. Die Hardliner wollen komplett heraus, ohne sich irgendwie zu binden. Und das möglichst sofort. Andere möchten allerdings auch nach einem EU-Austritt weiterhin enge Bindungen. Ich befürchte, die unterschiedlichen Positionen lassen sich nicht auf einen Nenner bringen. Deshalb wird es meiner Meinung nach auf einen harten Brexit oder auf eine "unendliche Geschichte" hinaus laufen. Dazu kommt dass die Partie die im Unterhaus nachgibt danach auseinander zu brechen droht. Würde beispielsweise May auf Labour zugehen, denn würden die Brexit-Hardliner vermutlich aus der Partei austreten. Und ginge Labour von sich aus auf May zu, dann würde dort die Spaltung drohen.

Ein harter Brexit wäre meiner Meinung nach für Großbritannien eine Katastrophe. Aber auch andere europäische Staaten könnte er hart treffen. Es gibt bei uns Firmen, die produzieren vor allem für den britischen Markt. Und die deutsche Heringsfischerei beispielsweise findet vor allem in britischen Gewässern statt. Airbus produziert in Großbritannien alle Tragflächen. Und selbst wenn man die auch nach dem Brexit weiterhin auf dem Luftweg nach Frankreich und nach Deutschland transportieren kann, so stellt sich die Frage nach dem benötigten Material. Sollte der Verkehr über die Seehäfen tatsächlich zusammenbrechen, dann müsste mal auch die einfliegen. Und nicht zuletzt würden hohe Zölle für alles fällig, das in der einen oder anderen Richtung die britischen Grenzen passiert.

Ein unendlich in die Länge gezogener Brexit allerdings würde zu einer ganz enormen politischen Belastung für die EU werden. Dies könnten wir bereits bei den Wahlen zum EU-Parlament zu spüren bekommen. Für die Populisten ist das ganze ein gefundenes Fressen. Und in den nächsten Jahren würde sich dann alles um die "unendlichen" Verhandlungen zwischen Briten und EU-27 drehen. Gleichzeitig könnten die Briten bei wichtigen Entscheidungen mitbestimmen. Irrsinn!


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