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Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt (Sonstiges)

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 08:31 (vor 1849 Tagen) @ Johannes

Man hat ja noch etwas Zeit um eine Lösung zu finden.

Man hatte drei Jahre lang Zeit, um eine Lösung zu finden. Das ist nicht gelungen. Und zwar vor allem deshalb, weil die Brexit-Hardliner einen Phantom nachjagen. In einer immer mehr vernetzten Welt kann man nicht aus einer Gemeinschaft wie der EU austreten ohne dass man schwerwiegende wirtschaftliche Nachteile erleidet. Im Grunde wollen Rees-Mogg und Co. gar nicht aus der EU austreten, sondern aus dem 21. Jahrhundert.

Ich denke das man sich auf den letzten Drücker darauf einigt eine langfristige Verlängerung zu beantragen, mit der Begründung das es entweder Neuwahlen oder ein neues Referendum gibt.

Die britische Gesellschaft ist in zwei ähnlich große, sich frontal gegenüberstehende Gruppen gespalten. Eine wirkliche Bewegung gibt es hier nicht. Etwa drei Viertel der britischen Wahlberechtigten haben eine hier eine sehr festgelegte Position bezogen. Ich würde deshalb nicht sicher sein, dass ein neues Referendum wirklich ein anderes Ergebnis bringen würde.

In einem sind sich beide Gruppen aber einig, in einer totalen Enttäuschung über die britische Politik. Neuwahlen würden deshalb vermutlich ein noch zersplitterteres Unterhaus zur Folge haben. Vermutlich wird UKIP der Sprung ins Parlament gelingen, die Liberalen dürften zulegen, genau so die schottischen Nationalisten. Die neue Gruppierung aus ehemaligen Labour- und Torie-Abgeordneten hat ebenfalls gute Chancen, ihre Position deutlich auszubauen. Im Extremfall könnte sogar die konservative Partei auseinander brechen.

Die Briten haben auf Grund des Mehrheitswahlrechts keinerlei Erfahrung mit heterogenen Regierungskoalitionen. Für mich sprich leider vieles dafür, dass das Land auf Jahre hin unregierbar sein wird.

Falls Frau May es nochmals mit ihrem Deal versucht, wird sie nochmals scheitern. Die Fronten innerhalb der Konservativen sind so verhärtet das es allein schon an den 'No Dealern' scheitern würde.

Mays einzige Chance sind eine größere Zahl von Abweichlern bei Labour, und die sehe ich nicht.

Die Nachfolge von Frau May scheint für einige von denen wichtiger zu sein als die Zukunft des Landes.

Anders als bei uns entscheidet in Großbritannien die Parteibasis, wer jeweils Regierungschef (oder Oppositionsführer) wird. Und die Basis der Tories ist mehrheitlich für den Brexit. Deshalb drohen in der Tat ein Johnson, ein Gove, oder ähnliche Gestalten. Alleine das ist für die EU schon abschreckend genug.


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