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Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten" (Sonstiges)

Alones, Mittwoch, 16.01.2019, 08:28 (vor 1942 Tagen) @ uwelito

Damit tust Du aber allen Briten Unrecht, die genau gegen diese Mischung aus Engstirnigkeit und Weltmachtgehabe sind. Ich ertappe mich auch immer wieder bei dem Gedanken, führe mir dann aber vor Augen, dass auf diesen Inseln ja nicht nur Zyniker und Komödianten wohnen.

Für diese Briten tut es mir auch wirklich leid. Aber wir stehen vor einer Europawahl und haben auch ohne den Brexit bereits mehr als genug eigene Probleme innerhalb der EU. Unter das Thema muss jetzt endlich ein Schlussstrich her. Sonst droht es die gesamte EU zu lähmen und die Scharfmacher stehen schon bereit, um Kapital daraus zu schlagen. Die Briten hatten jetzt mehr als 2 Jahre Zeit, irgendeine Lösung zu finden. Das ist ihnen offensichtlich nicht gelungen. Nun müssen sie eben mit den Konsequenzen leben. Was sind auch schon die Optionen?

- May wird keinen neuen Deal bekommen. Hier sind höchstens noch ein paar juristische Spitzfindigkeiten drin. Alles andere wäre auch ein fatales Zeichen an die Rest-EU. Sollte man den Briten jetzt tatsächlich eine Extrawurst geben, wird es nicht lange dauern, bis auch die Italiener, Griechen, Osteuropäer, etc. eine haben wollen. Das wäre dann das komplette Ende der EU.

- Neuwahlen: Grundsätzlich eine Chance. Ein neugewählter Regierungschef Corbyn, der andere Mehrheiten hinter sich versammeln könnte, hätte vllt. größere Chancen einen Deal mit der EU durch das Parlament zu bekommen. Sicher ist das allerdings nicht. Die Hängepartie würde sich weiterfortsetzen und die kommende Europawahl überschatten. Die nationalistischen Kräfte aller EU-Länder würden sich freuen.

- Neues Referendum: Darauf zu setzen, halte ich für komplett verrückt. Was macht man, wenn am Ende wieder der Brexit steht? Die Sun & Co. werden ihr Gift versprühen und am Ende stehen wir möglicherweise wieder am Ausgangspunkt. Was dann?

Deshalb bin ich der Meinung, dass es jetzt eigentlich nur noch einen Brexit ohne Deal geben kann. Das ist zwar der Totalschaden, den keiner wollte, aber eben auch selbstverschuldet. Wer bei dem Gang zu einer Wahl sein Gehirn an der Garderobe abgibt, und auf Leute wie Farage oder ein Medium wie die Sun hört, hat es am Ende auch nicht anders verdient.

Es heißt ja immer, die Russen hätten den Zerfall der Sowjetunion niemals wirklich überwunden. Bei den Briten scheint ein ähnlich großes Trauma durch den Zerfall des British Empires zu geben. Die scheinen noch nicht begriffen zu haben, dass das Vereinigte Königreich ohne die EU lediglich eine Insel im Atlantik ist. Dementsprechend sollen die mal ein paar Monate mit einem No-Deal leben. Sowas kann ja auch einen Selbstreinigungszweck in Gang setzen. Vllt. kommt der eine oder andere dann auch wieder zur Vernunft. Nach der Europawahl können die Verhandlungen dann wieder aufgenommen werden.

Ansonsten bin ich auch an dem Punkt angelangt, dass ich versuche, das Positive für die EU zu sehen. Wenn man ehrlich ist, waren die Briten schon immer ein destruktiver Faktor innerhalb der EU. Mal mehr, mal weniger. Wenn dieser Störfaktor endlich weg ist, kann der Rest endlich zusammenrücken und anfangen, sich auf die wahren Probleme unserer Zeit zu fokussieren. Schwer genug.


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