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Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten" (Sonstiges)

Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 14:41 (vor 1926 Tagen) @ Alones

So traurig es klingt, das beste wäre den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen, trotz all der absehbaren negativen Folgen. Nur dann lernen es die Populisten.


Dass es die Populisten (für mich ist dieses Wort an dieser Stelle eher eine Verharmlosung: das sind knallharte Nationalisten) irgendwann noch einmal lernen, glaube ich nicht. Sieht man ja jetzt schon in vielen Kommentaren, in denen Merkel, Juncker & Brüssel im Allgemeinen die Schuld gegeben wird. Da wird dann eben ganz schnell das Narrativ bedient "die böse EU hat uns erpresst, aber wir, die tapferen Briten, lassen uns nicht erpressen". Irgendwie kann man sich alles zurechtbiegen.

Das wird sicherlich teilweise verfangen, bei vielen aber hoffentlich nur kurzfristig. Und je länger der Brexit zurück liegen wird, um so schwerer wird es werden dann mit dem Finger auf die EU zu zeigen. Wenn die Zukunft auch in drei, vier, fünf Jahren noch nicht rosig sondern eher rostig ist, dann kann man Brüssel nicht mehr dafür verantwortlich machen.


Hoffnung habe ich noch für die "normale Bevölkerung". Aber ob es da diesen "Aha-Effekt" tatsächlich geben wird, darf auch bezweifelt werden. Jahrzehnte lang hat die Sun dort ihre Propaganda unters Volk gebracht und den Verstand der Menschen vergiftet. Ich befürchte, die Briten werden mehrere Generationen brauchen, um das alles vollständig aufzuarbeiten.

Auf die "normale Bevölkerung kommt es in der Tat an. Die "verbohrtesten" fünf oder zehn Prozent kann man eh nicht erreichen.

Im Augenblick ist es so dass vor allem die Generation der Sechzig- bis Neunzigjährigen, die den scheinbar besseren alten Zeiten hinterher trauert. In ein paar Jahren könnten es die dann Dreißig- bis Sechzigjährigen sein die sich an bessere Zeiten erinnern.

Und am Ende wäre ich nicht überrascht wenn die Briten in einigen Jahren einen neuen Antrag auf Aufnahme in die EU stellen würden. Aber zuerst müssen sie selbst das Desaster aufarbeiten. Das kann ihnen niemand abnehmen.


Selbst wenn die EU wirklich eines Tages noch einmal einen solchen Antrag bekommen sollte, würde ich es mir zweimal überlegen, sie wiederaufzunehmen. Ich sehe es schon kommen: kaum sind sie zurück, wollen sie auch schon wieder raus. Dann geht das Chaos wieder von vorne los.

Ich hoffe, nach einem eventuellen Wiedereintritt wäre zunächst einmal für ein, zwei Generationen Ruhe.


Im Moment ist denen jedenfalls nicht zu helfen. Man kann nur jemanden helfen, der sich auch helfen lässt. Damit das irgendwann auch wieder anders wird, müssen die Briten jetzt erst einmal ihre Hausaufgaben. Und so leid es mir tut, eine No-Deal-Situation ist wohl das einzige, was einigen überhaupt noch die Augen öffnen könnte. D.h. kein Güterverkehr, kein Personenverkehr, vollständiger Stillstand. Für 2-3 Monate - bis nach der Europawahl. Manche lernen es leider nur auf diese Tour.

Im Grunde ist der Brexit ein britisches Problem. Die Ursachen liegen auf der Insel, die Protagonisten sind von der Insel, und die aktuellen Fehler werden auf der Insel gemacht. Zunächst wäre es meiner Meinung nach notwendig dass die Briten das ganze Thema intern gründlich aufarbeiten. Ich wäre beispielsweise nicht überrascht wenn das nächste britische Parlament eine Enquete-Kommission zu dem Thema einsetzen würde.


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