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Bayern ab heute mit 2G (Corona)

Sascha, Dortmund, Dienstag, 09.11.2021, 10:55 (vor 1506 Tagen) @ guy_incognito

Es ging hier aber nicht um Schutz, oder Gefahr, sondern darum, dass man Ungeimpften per se die Aufnahme auf die Intensivstation verweigern solle, um die Kapazitäten für Geimpfte frei zu halten und Ulrichs Aussage, dass das "leider juristisch nicht möglich sei".


Das einzige, was man vielleicht kritisieren kann, ist das "leider".

Aber auch hier ist der Vergleich zu den Millionen betrunkener Autofahrer passend. Normalerweise sind es ein paar Tausend pro Tag. Man sagt gebetsmühlenartig, "lasst das sein, damit gefährdet ihr euch und auch andere". Es ist aber klar, dass rein statistisch auf 1000 Besoffene 10 Unfälle mit vielleicht 20 Personenschäden, 5 davon direkt tot, 5 für die stationäre und 10 für die Intensivstation folgen. Das kann das System noch handhaben, ebenso wie vielleicht die Handvoll, die ohne Auto saufen und mit einer Leberzirrhose im Krankenhaus auftauchen.

Hier steht also eher eine individuelle Gefahr mit Mittelpunkt. Bei den Nicht-Geimpften geht es um eine gesamtgesellschaftliche Problematik, die zu einer Überlastung führen kann, die alle betrifft.

Und den Betrunkenen am Steuer habe ich ebenfalls nicht ins Spiel gebracht, sondern Ulrich. Die logische Konsequenz, wenn man Leuten die medizinische Versorgung versagt, weil sie eine Gefahr darstellen, ist dann eben, das auch auf andere "Gefährder" auszuweiten.


Es war Jürgen Klopp, Ulrich hat ihn nur zitiert.

Ich bin auch absolut dafür, Druck auf Ungeimpfte auszuüben, ja sogar für eine Impfpflicht. Aber wenn es um den Bereich der Versorgung, letztendlich eben um die Frage nach leben und sterben lassen, geht, dann ist für mich der Impfstatus das absolut falsche und gefährliche Bewertungskriterium, weil es dann existenzielle und moralische Grundwerte unserer Gesellschaft geht.


Aber um diese Abwägung kommt man irgendwann nicht herum. Eine Triage ist nie schön und ich hoffe nicht, dass wir in Deutschland jemals in Verhältnisse wie damals in Bergamo kommen. Die Triage wird bisher nur aus rein medizinischer Sicht getroffen. Dabei können im schlimmsten Fall Menschen abgewiesen werden, denen man helfen könnte. Der Aufwand ist schlicht höher als bei einem anderen Patienten.

Daher halte ich es für grundsätzlich legitim, auch andere Aspekte in eine Triage-Entscheidung einzubeziehen. Das ist aber eben meine Meinung.

Nein, es ist nicht legitim. Einziges Entscheidungskriterium bei der Triage darf sein, wer die höhere Überlebenschance hat. Das einzige Ziel ist, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass maximal viele Menschen überleben. Das ist auch das einzige, was man einem Arzt zumuten kann und darf. Er hat eine Entscheidung nach besten fachlichen Kenntnissen zu treffen, auf die er sich berufen kann. Im schlimmsten Fall überleben weder der Ausgewählte, noch die Person, die nicht behandelt wird. Will man den Arzt dann wirklich mit dem Gedanken zurück lassen, dass ein Mensch hätte doch weiterleben können, wenn er nicht ausschließlich die Überlebenswahrscheinlichkeit als Kriterium herangezogen hätte?


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